Grandioses Konzert an Mozarts Geburtstag im BORG-Festsaal

Das Klavierduo Valenta & Schüttengruber begeisterte das Publikum im vollbesetzten Festsaal des BORG Wr. Neustadt. | Foto: Mag. Claus
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  • Das Klavierduo Valenta & Schüttengruber begeisterte das Publikum im vollbesetzten Festsaal des BORG Wr. Neustadt.
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WIENER NEUSTADT (Red). Am Sonntag, dem 27. Jänner 2019 traten im Rahmen der 5. Konzertreihe das Klavierduo Valenta & Schüttengruber im vollbesetzten Festsaal des BORG Wr. Neustadt auf. Im Bereich der Werke für zwei Pianisten wählten die Künstlerinnen österreichische Komponisten wie Mozart und Schubert, aber auch einen französischen Bizet sowie einen tschechischen Dvořák.

„Das Notwendigste und das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo“, sagte W.A. Mozart. Zu seinem heutigen Geburtstag, am 27. Jänner 1756, spielen die Künstlerinnen Federica Valenta und Ines Schüttengruber seine Sonate concertante für Klavier zu vier Händen B-Dur, KV 358 mit dem sehr frischen ersten Satz Allegro, mit einem sehr hellen und lyrischen Adagio - manchmal hört man in der Musik schöne Vokal-Duette - und mit einem fröhlichen, jubelnden dritten Satz Molto presto. Stücke für Klavier zu vier Händen waren noch eine junge Gattung mit nur wenigen Werken in der Zeit Mozarts. Der Komponist hat hier einen großen Beitrag geleistet. Noch in seiner Jugendzeit, in der er mit seiner Schwester zusammen vierhändig musizierte, komponierte er seine erste vierhändige Klaviersonate. Die Salzburger Sonate in B-Dur gehört zu einem späteren Zeitpunkt etwa 1774, sie beinhaltet auch die Gestalten aus Mozarts Opern.
Den Anforderungen der Komposition entsprach das Duo mit Klangfülle und Virtuosität.
Als zweiter Programmpunkt erklang die vierhändige Grande Sonate B-dur D 617 (Op. 30) von Franz Schubert. Sie ist die erste der zwei Sonaten für zwei Pianisten, die er komponiert hatte, die zweite ist das Grand Duo von 1824. „Vielleicht spielen wir es bei der nächsten Konzertreihe“, verriet Schüttengruber. Schubert schrieb Sonate B-dur im Sommer 1818 während eines Aufenthaltes auf dem Eszterházy-Schloss in Zeliz, wahrscheinlich für beide Gräfinnen, die er damals unterrichtete. Nach dem ersten Satz Allegro moderato begann der zweite Andante con moto in D-moll, bevor die Tonart gegen Ende wieder in D-dur wechselte, fulminant endete der dritte Satz Allegretto.
Nach Schubert ertönte ein Werk von Georges Bizet. Dass der Franzose außer seiner „Carmen“ auch großartige Musik für das Klavier komponierte, ist weniger bekannt. So schuf er 1871 den vierhändigem Zyklus „Jeux d'enfants“ also „Kinderspiele“, Op. 22, der zu seinen wichtigsten Werken zählt. Bei Bizet stehen die heiteren Momente der Kindheit im Vordergrund: das Spiel, die Zuversicht und das Vergnügen. Jedem Satz hat Bizet einen doppelten Titel beigegeben: das jeweilige Kinderspiel und eine musikalische Form. Aus dieser Suite von Miniaturen wählten das Duo „Die Schauckel“, „L'Escarpolette“, eine Träumerei (Andantino), die Darstellung eines kreiselspielenden Kindes in „La Toupie“ Impromptu (Allegro vivo), das Wiegenlied „La Poupée“ (Andantino semplice), das am ehesten an das Vorbild Schumanns erinnert, „Das Karusell“, „Les chevaux de bois“, schwingen im Galopp eines stark rhythmischen Scherzos (Allegro vivo). In Bezug auf präzises und synchrones Zusammenspiel ist „Le Volant“, zu Deutsch „Federball“ (Fantaisie, Andantino molto) sicher ein hoher pianistischer Anspruch, der selber wohl auf Bizets eigenen Qualitäten als Klaviervirtuose basiert. So fordert jedes Stück des Zyklus die Interpreten auf seine Weise und ist dabei schwer, ohne je schwerfällig zu wirken. Selbst der zuletzt dargebotene Marsch wie „Trompette et Tambour“, also „Trompete und Trommel“ (Allegretto), wahrt französische Eleganz. Bei Valenta und Schüttengruber saß jede Note absolut präzise an ihrem Platz!
Die Slawischen Tänze sind eine Sammlung von Instrumentalstücken von Antonín Dvořák, die 1878 entstanden. Sie wurden für Klavier zu vier Händen geschrieben und jeweils kurze Zeit später für Orchester bearbeitet. Sie gehören zu den bekanntesten Werken des tschechischen Komponisten. Das Duo brachte vier slawische Tänze aus dem Opus 46: Die Nr. 1 in C-Dur, Presto, eine von Rhythmuswechseln geprägte Furiant, die Nr. 2 in e-Moll, Allegretto scherzando, als einziger nicht-tschechischer Tanz, eine ukrainische Dumka, die Nr. 3 in As-Dur, Poco allegro, eine Polka und die Nr. 4 in F-Dur, Tempo di Minuetto eine dem Ländler ähnelnde Sousedská. Dvořáks Musik strotzt vor Vitalität unter den Fingern der begabten Künstlerinnen, ihre rhythmische Begabung ließ Dvoráks genialer Umgang mit den böhmisch-volkstümlichen Motiven umso klarer hervortreten.
Der gelungene Abend wurde mit Riesenbeifall honoriert, worauf das Kavier-Duo mit zwei Zugaben reagierte: Aus Claude Debussys Petite Suite „En bateau“ und der zweite norwegischer Tanz op. 35 Nr. 2 in A-Dur von Edvard Grieg. Alle Konzertbesucher freuen sich bereits auf den hoffentlich baldigen nächsten Auftritt.

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