10 Jahre für versuchten Mord
WIENER NEUSTADT. Am Montag ging der Prozess wegen versuchten Mordes gegen einen 24jährigen Wiener Neustädter, der am 24. Juli dieses Jahres in einer Wohnhausanlage am Flugfeldgürtel einen Mann in den Hals gestochen haben soll, zu Ende. Auslöser für die Tat soll - wie berichtet - der Lärm aus der Nachbarwohnung gewesen sein, wo eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern lebt. Nachdem der Angeklagte sie wegen des abendlichen Lärms zur Rede gestellt haben soll, dürfte diese ihren Ex-Lebensgefährten angerufen haben und mit dem soll es dann vor dem Lift am Gang zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. In deren Verlauf dürfte der Angeklagte ohne Vorwarnung mit einer sechs Zentimeter langen Klinge zugestochen haben. Das Opfer erlitt eine Stichwunde an der linken Halsseite, nur knapp neben der Halsschlagader. Der Angeklagte gab an, dass er nach drei Operationen unter Angstzustände leide, und nur zugestochen habe, weil er Angst hatte, verletzt zu werden.
Am zweiten Prozesstag waren vor allem die medizinischen Gutachter an der Reihe. Gerichtspsychiater Dr. Karl Dantendorfer bescheinigte dem Angeklagten, dass dieser wegen der Herz-OP überängstlich sei und sich wohl auch massiv bedroht gefühlt habe,
Ansonsten ging es hauptsächlich um die Schwere der Verletzung des Opfers und darum, ob dauerhafte Schäden durch den Stich zurückbleiben werden.
Am Schluss entschieden die Geschworenen mit sechs Ja- und zwei Nein-Stimmen auf versuchten Mord. Der Angeklagte wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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