907.328 € für Arbeitnehmer

Fast eine Million Euro konnten die Arbeitsrechtler der AKNÖ für die Dienstnehmer 2010 erkämpfen. Das klingt recht imposant. Doch wie hoch wäre diese Zahl, wenn alle Arbeitnehmer in fragwürdigen Dienstverhältnissen eine Beratung in Anspruch genommen hätten?

BEZIRK (bst). Die einen haben überhaupt keinen, die anderen einen mit rechtlich unhaltbaren Klauseln und die dritten haben ganz einfach einen falschen – die Rede ist vom Arbeitsvertrag. Während die Badener AK Bezirksstellenleiterin Mag. Danja Wanner das Beispiel eines Metallfacharbeiters brachte, der als nicht ausgelernt angestellt wurde und so zwei Euro pro Stunde weniger verdiente, als er sollte, verwies AK Bezirksstellenleiter Mag. Thomas Kaindl, Wiener Neustadt, auf Arbeitnehmer, die von einer Baufirma keinen Arbeitsvertrag, keine Lohnzettel und teilweise nicht einmal eine Anmeldung zur Sozialversicherung erhielten.

Falsche Aufzeichnungen
Der Neunkirchner Bezirksstellenleiter Gerhard Windbichler wiederum erzählte von einem Vertreter, der einen Arbeitsvertrag mit 24 Kapiteln erhalten hatte, in dem unter anderem falsche Tagesdiäten- und Kilometergeld-Sätze standen. Nur drei von sehr vielen Beispielen, mit denen die Rechtsberater der AK täglich zu tun haben und in denen sie helfen können.

„Arbeitsverträge sollen für Klarheit über die Arbeitsbedingungen sorgen, leider sind viele solcher Verträge ein Buch mit sieben Siegeln“, so Gerhard Windbichler. Mag. Danja Wanner verweist auf die Kollektivverträge, „die für alle Unternehmen gelten und auch eingehalten werden müssen“.

Die Leiterin des AK Rechtsschutzbüros, Mag. Karin Matzinger, appelliert deshalb an die Arbeitnehmer, ihren Arbeitsvertrag vor Unterschrift bei der AK prüfen zu lassen. „Vor allem dann, wenn er unverständliche Klauseln enthält. Denn wenn man einmal unterschrieben hat, ist eine Änderung des Vertrags weitaus schwieriger.“

Weniger Beratungen aus Angst?
Während sich bei der Zahl der Beratungen in den Bezirksstellen nicht sehr viel zum Jahr 2009 verändert hat, haben sich dafür die Umstände dieser Beratungen etwas verändert. Mag. Thomas Kaindl, Bezirksstelle Wiener Neustadt: „Wir konnten alle drei feststellen, dass sich im Krisenjahr 2010 weniger Arbeitnehmer – wohl aus Angst um ihren Arbeitsplatz – persönlich bei uns beraten ließen, dafür sind aber die anonymen Beratungen am Telefon gestiegen.

Seit sich die Wirtschaftslage wieder gebessert hat, hat sich das Verhältnis anonyme und persönliche Beratungen wieder normalisiert.“

Bilanz Wr. Neustadt
Jahresbilanz 2010

Persönliche Beratungen: 2.309
Interventionen beim Arbeitgeber: 380
Außergerichtlich eingebracht: 175.133 Euro
Gerichtlich eingebracht: 732.195 Euro
Gesamt: 907.328 Euro
Es wurden 440 ArbeitnehmerInnen aus 46 insolventen Betrieben vertreten und Ansprüche in der Höhe von 3,759 Millionen Euro gesichert.

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