Auftakt im Altenmarkter Muttermord-Prozess

ALTENMARKT, WIENER NEUSTADT. Prozessbeginn am Landesgericht Wiener Neustadt gegen einen 42jährigen Mann, dem von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen wird, dass er seine Mutter am 6. Jänner erschlagen haben soll. Vor der Tat soll der Angeklagte seit rund 20 Jahren bei und von seiner Mutter gelebt haben. Er selbst habe nur sehr selten einen bezahlten Job gehabt. Staatsanwältin Mag. Daniela Spies in ihrem Eröffnungsplädoyer: "Um an Geld zu kommen täuschte der Mann schließlich eine Leukämie-Erkrankung vor und ließ sich die "Therapie-Kosten" von der Mutter und später auch von Halbschwester und Oma bezahlen." Die Halbschwester fand schließlich Ende 2014 heraus, dass es die Therapien gar nicht gab und soll dies auch der Mutter gesagt haben. Laut Staatsanwaltschaft soll es am 6. Jänner genau deshalb zu einem Streit zwischen Mutter und Sohn gekommen sein, im Zuge dessen der Angeklagte die 60jährige Frau im Keller erschlagen haben soll. Danach soll er in eine Pizzeria in Alland gegangen sein und einen Freund besucht haben, bevor er - nach Hause zurückgekehrt - seine Mutter im Keller fand und gemeinsam mit der Nachbarin den Notarzt gerufen hat.
Der Angeklagte, vertreten durch Dr. Rudolf Mayer und Mag. Manfred Arbacher-Stöger, bekannte sich vor Gericht "nicht schuldig". Dass er seine Familie hinsichtlich der Leukämie belogen hat, gibt der Mann vor Gericht unumwunden zu. Er habe auch immer gearbeitet, aber meist nur im "Pfusch", ohne Geld dafür zu verlangen. "Geld bedeutet mir gar nichts!"

Blutige Kleider aus "dicker Zeit"

Zu den blutigen Kleidungsstücken von ihm, die ebenso wie seine Schuhe in einem Waldstück bei Mayerling gefunden wurden, erklärte der Angeklagte, dass die aus seiner "dicken Zeit" stammten, wo er noch XXXL getragen habe und die Sachen nur mehr als Arbeitskleidung im Keller aufbewahrt würden. Er habe keine Ahnung, wie sie in den Wald gekommen sind, er habe sie jedenfalls nicht dorthin gebracht.
Auf die Frage, wer den sonst seine Mutter getötet haben könnte, nannte der Angeklagte einen Unternehmer, mit dem sie im Streit gewesen sein soll und eine Ex-Freundin, die der Mutter vielleicht Schuld am Ende ihrer Beziehung geben könnte.
Außer der Aussage des Angeklagten gab es am ersten Prozesstag noch die seiner Halbschwester, die erklärte, dass sie im Leben sehr oft von ihrem Bruder ausgenutzt und getäuscht worden sei. Sie glaube, dass es der Bruder war, auch weil man ihr erklärt hat, dass die Art der Tat auf eine enge emotionale Bindung zum Opfer hindeute. Und: "Es gab keine Einbruchsspuren."
Für Gerichtspsychiater Dr. Karl Dantendorfer steht fest, dass der Angeklagte voll zurechnungsfähig ist, auch wenn er eine "schwere komplexe Störung" hat. "Für die pathologische Beziehung zur Mutter hat es sicher die Bereitschaft von beiden Seiten gebraucht", so der Sachverständige auf eine Frage von Dr. Mayer.
Der auf Indizien aufgebaute Prozess geht am 12. November weiter, mit einem Urteil ist erst im Jänner zu rechnen.

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