Buch von Hannelore Handler-Woltran
Der Ortskern von Katzelsdorf
Sehr großes Interesse gab es beim Vortrag der langjährigen Bürgermeisterin Hannelore Handler-Woltran, die im Schloss ihr neues Buch „Der Ortskern von Katzelsdorf“, präsentierte.
KATZELSDORF (Bericht von Karl Kreska). Was für viele Gemeinden der Hauptplatz ist, ist für Katzelsdorf der Ortskern, der im Wesentlichen über Jahrhunderte fast gleich geblieben ist. In diesem Bereich spielte sich aber auch ein Gutteil des Dorflebens ab, befanden sich doch dort doch die Geschäfte, viele Werkstätten und die Gasthäuser. Bei der Landesaufnahme von 1773 bis 1775 befanden sich an der Hauptstraße neben den Wohnhäusern, die Dorfkirche, sowie das Schloss mit Mühle und der Gutshof. Ebenfalls ersichtlich ist auch der mitten durch den Ort fließende „Dorfbach“, der vom Mühlbach abgeleitet war.
Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Geschichte dieses Ortsteils und seiner Bewohner in den beiden vergangenen Jahrhunderten. So erfährt der Leser, dass die erste Schule bereits 1784 in Betrieb ging und Peter Grill der erste Lehrer war. Diese Volksschule war im herrschaftlichen Stall untergebracht. Alle Bauernhäuser hatten eine ähnliche Bauweise, straßenseitig mit einem schmalen Giebel, die Wohnräume, Stallungen und die Scheune nach Süden ausgerichtet. Einige haben straßenseitig bis heute ihr damaliges Aussehen bewahrt. Mit dem Anschluss an die Ödenburger Bahnlinie (Eröffnung der Bahnstation 1. 7. 1896) nahm der Fremdenverkehr einen beträchtlichen Aufschwung. Neben Gästehäusern wurden auch eine Badeanstalt errichtet. Ab 1927 wurde ein Linienverkehr mittels Autobussen eingeführt. Erst in den 1960er Jahren stieg die Einwohnerzahl beträchtlich. Um den Ort der modernen Zeit anzupassen, wurde 1978 eine Planungsgruppe gegründet, die auch die Vorbereitungen auf die 800 Jahrfeier 1983 traf. Dazu gehörten auch der Bau des Kanals, die Gestaltung der Fassaden, die von der Bevölkerung vorbildlich durchgeführt wurde, die Auflassung des Dorfbaches, sowie der Abriss des Hauses Nr. 3 und der Dorfkapelle. Interessant ist, dass die Häuser erst Ende 1960 Straßennamen mit Hausnummer bekamen, davor hatten die Häuser nur die Konskriptionsnummer (Hausnummer).
Heute ist Katzelsdorf ein liebens- und lebenswerter, moderner Ort, wie auch die vielen Zuzügler bestätigen.
Bei dem Vortrag gesichtet wurden auch Bürgermeister Michael Nistl, sowie eine Reihe von Gemeinderäten. Köstlich unterhielten sich die Zuhörer über die Gschichterln und Episoden, von denen Hannelore Handler-Woltron einige aus ihrem Buch erzählte.
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