FH-Know-how auf dem Weg ins All
Wiener Neustadts FH-Studenten bauen Satellit und schießen ihn im Sommer in den Orbit.
WIENER NEUSTADT. Eigentlich sollte im Jänner FH-Studenten einen selbstgebauten Satelliten in den Orbit schießen. Doch gut Ding braucht Weile und so wird es nun doch Juni oder Juli bis bist der österreichische CubeSat Pegasus als Teil eines Netzwerks von 50 Kleinsatelliten startet. Die Aufgabe: Die 50 Satelliten sollen über mehrere Monaten hinweg die oberen Schichten der Erdatmosphäre erkunden.
Ein komplexe Aufgabe, an der schon seit mehr Jahren bis zu 12 FH-Aerospace-Studenten gemeinsam mit der Forschungstochter FOTEC und Partnern gearbeitet wird. Fertig ist der Satellit trotzdem noch nicht. „Er ist noch nicht vollständig zusammengebaut. Dazu sind noch Qualitätstest am laufen. Immerhin müssen wir sicherstellen, dass das System funktioniert. In Sachen Software ist jeder Tag von Vorteil. Da könnten wir noch ein Jahr daran arbeiten“, lässt Dr. Carsten Scharlemann, Studiengansleiter des Masterstudienganges Aerospace Engineering an der FH Wiener Neustadt, wissen.
Fehler verboten
Fehler sind beim Satelliten-Bau verboten. Die könnten nicht nur den Start verhindern, sondern auch ganz schön viel Geld kosten. „Da gibt es ein genaues Prozedere. Ein kleiner Fehler könnte Millionen kosten“, stellt der Aerospace-Experte klar. Dabei investiert die FH – für derartige Projekte – nicht allzu viel Geld. Zwischen 200.000 bis 300.000 Euro kostet der Satellit. Scharlemann: „Damit sind aber nur die Materialkosten abgedeckt. Vom Arbeitsaufwand und der Zeit kann da keine Rede sein. Bei Boeing würde ein derartiges Projekt ein paar Millionen kosten.“
Bodenstation
Während noch fleißig am Satellit gearbeitet wird, denkt Scharlemann schon einen Schritt weiter. Er will die FH Wiener Neustadt zur Bodenstation machen. „Dazu braucht es eine große Antenne am Dach und ein oder zwei Computer inklusive Bildschirme um die Daten jedes Mal, wenn der Satellit darüberfliegt Daten runterlädt.“
Ist er fertig geht es ab nach Holland. Dort wird er in einer Box verpackt und nach Russland verschifft. Genau dort erfolgt dann auch der Start. Und dann sollte auch Scharlemanns geplante Bodenstation Realität sein.
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