Gewalt gegen Frauen

Jede Fünfte Frau ist, so ein Bericht der autonomen Frauenhäuser in Österreich, von Gewalt betroffen. Selbst wenn nicht jede Gewaltaktion des Partners in Mord ausartet, sind diese Daten alarmierend.

WIENER NEUSTADT. Dieser Ansicht ist auch Sozialarbeiterin Elisabeth Cinatl, die in der Frauenberatungsstelle "Wendepunkt" in Wiener Neustadt immer wieder Frauen unterstützt, die mit verbaler, psychischer oder körperlicher Gewalt konfrontiert sind. Die Corona-'Pandemie ist ein Umstand, doch Gewalt gab es auch vor und während der gegenwärtigen Krisensituation. "Wir haben im Zuge der Pandemie gesehen, dass die Gewalt auch schwere Verläufe nimmt, wie etwa die Bedrohung mit Waffen, oder einem "einfachen" Küchenmesser", so die Fachfrau.

Eifersucht als Motiv

Die Gründe, warum männliche Partner ausrasten, hat viele Ursachen. "Oft ist es die Eifersucht auf das Eigenleben einer Frau, die sich beruflich verwirklichen, Freundinnen treffen möchte - ein Umstand, mit dem 'belastete" oder konservativ sozialisierte Männer bis heute nur schwer umgehen können. Oft wird dann unter dem Deckmantel der "großen Liebe" vorgegangen: Wenn du mich liebst, verbringst du den Abend mit mir." Selbst dieses vermeintliche "liebesbekenntnis" kann eine Eingrenzung sein. Ebenso der Vorschlag "du musst nicht arbeiten, ich verdiene genug für uns". Diese vermeintlich edlen Vorschläge können aber einen besorgniserregenden Hintergund haben. Dann nämlich, wenn es die Frau in ihrer Selbstbestimmung einschränkt.
Frauen neigen in diesen Situationen dazu, Abwertungen hinunterzuschlucken und Demütigungen als "große Liebe und Sorgfalt" des Partners zu werten.

Kontrollverlust ist Machtverlust

"Solange Frauen diesen Mustern folgen, kommt es auch selten zu Gewalt. Gewalttätig werden Männer, wenn sie die Kontrolle über die Frau verlieren", so Elisabeth Cinatl. Diese Gewaltbereitschaft zeigt sich jedoch schon bald nach der ersten Verliebtheitsphase, dann nämlich, wenn Frauen in die Familienrolle gedrängt werden und auf ihre Rolle der Frau, der Mutter und Versorgerin festgelegt werden. "Wir begegnen Frauen, die beschimpft, heruntergemacht werden, wenn sie ihre Rolle nicht im Sinne des Partners erfüllen, und zu oft kommt es nach wie vor zu psychischer Gewalt, also eine Abwertung der Frau oder zu Beschimpfungen, im worst case auch zu physischer Gewalt", so Cinatl. Diese reicht von Schlägen bis hin zur Vergewaltigung in der Ehe, ein Tabuthema, über das Frauen nicht sprechen, aber immes darunter leiden.

Wege aus der Gewalt

Frauen, die von Gewalt, in physischer oder psychischer Hinsicht, betroffen sind, finden im "Wendepunkt" starke Schultern. Die Psychotherapeutinnen und Sozialarbeiterinnen kennen viele Wege, um sich aus der Gewaltspirale zu befreien. "Wir haben ein niederschwelliges Angebot, um Frauen zu stärken, um sie in schwierigen Situation zu begleiten und Lösungen zu finden", sagt Elisabeth Cinatl. "Ein wesentliches Ziel ist es aber auch, Männer zu stärken. Wir freuen uns, wenn Männer vor den Vorhang treten und rufen "So geht es nicht", wir sind Männer. Nicht jeder Mann ist ein potenzieller Gewalttäter, denn  Männer und Frauen sollten einander in Augenhöhe begegnen."

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