Baujuwel in Wiener Neustadt
Pernerstorferhof wurde so schön wie nie zuvor
WIENER NEUSTADT. Die nach dem Politiker und Journalisten Engelbert Pernerstorfer (1850 – 1918) benannte Wohnhausanlage war der wohl repräsentativste Gemeindebau der Stadt in der Zwischenkriegszeit.
In der Gemeinderatssitzung vom 5. Februar 1926 stellte Stadtrat Franz Brand den Antrag, zur Linderung der großen Wohnungsnot eine große Wohnhausanlage an der Wöllersdorfer Straße, die damals noch beim Auge Gottes begann, zu errichten. Der Bau sollte 237 Wohneinheiten und 15 Geschäftslokale umfassen und innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden. In den Bauabschnitten 4 und 5 sollte auch das Gelände zwischen dem Pernerstorferhof und den Sparkassenhäusern verbaut und dadurch viel größer werden, was aber auf Grund der durch die Weltwirtschaftskrise hervorgerufenen Geldknappheit nicht durchgeführt werden konnte.
Klein, aber "Hightech"
Bereits im Jänner 1927 konnten die ersten 67 Wohnungen und sechs Geschäftslokale den Benützern übergeben werden. Obwohl die Wohnungen sehr klein waren, verfügten sie in der Regel über Vorraum, Küche, Zimmer, WC und Wasserleitung in der Wohnung, was in der damaligen Zeit nicht üblich war. Zudem hatte jede Wohnung einen Erker oder eine kleine Loggia. Die Gänge wurden kurz gehalten, um nicht einen Kasernencharakter entstehen zu lassen. Es gab aber auch Wohnungen mit zwei Zimmern und einem Kabinett.
Am 10. November 1928 wurde der Pernerstorferhof im Beisein von Bundespräsident Michael Hainisch feierlich eröffnet.
Über ein Jahr renoviert
Über Betreiben von Wohnungstadtrat Michael Schnedlitz (FPÖ) kam es 2019 zu einer Generalsanierung des in die Jahre gekommenen, ehemaligen Prunkstücks der Gemeinde. Kosten: rund 650.000 Euro.
Schnedlitz sieht in der Generalsanierung des Pernerstorferhofes einen Meilenstein. „Nicht nur im Sinne des Erhalts dieses denkmalgeschützten, geschichtsträchtigen Gebäudes, sondern vor allem für die Mieter ist es uns nun gelungen, den Pernerstorferhof wieder zum lebenswertesten ‚Hof‘ Wiener Neustadts zu machen,“ so Schnedlitz.
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