Rettungsgasse bringt Rettern nichts
WIENER NEUSTADT. Seit Jänner 2012 gilt in Österreich die Rettungsgasse. Bis zu vier Minuten Zeitersparnis sollte die Neuregelung den Einsatzkräften im Notfall bringen. Die Realität sieht leider oft noch anders aus. Drängler, die eine frisch gebildete Rettungsgasse nutzen um dem Stau zu entkommen, ausländische Fernfahrer, zu denen sich die Regelung nicht herumgesprochen hat, Chaos. Nun wurde eine offizielle Studie der ersten beiden Jahre präsentiert (siehe Geschichte links). Die Bezirksblätter befragten Einsatzkräfte und Pendler aus dem Bezirk über ihre Erlebnisse.
Geteilt dabei die Erfahrungen von Feuerwehr-Kommandant Josef Bugnar und sein Team aus Wiener Neustadt. "Wir haben gemischte Erfahrungen. Manchmal funktioniert die Rettungsgasse, und dann wieder gar nicht. Meiner Einschätzung nach, passt es in 60 Prozent der Fälle", schildert Bugnar. "Doch die Rettungsgasse ist deutlich mehr in den Köpfen der Autofahrer."
Schneller sei man mit der Rettungsgasse nicht - zumindest nicht dort, wo ein Pannenstreifen vorhanden war, weiß Bugnar. "Dort hatten wir die gesamte Fahrbahnbreite. Für Straßen ohne Pannenstreifen ist die Rettungsgasse optimal. In unserem Einsatzgebiet der Südautobahn waren wir mit dem Pannenstreifen gut bedient."
Ähnlich sehen es die Pendler aus Stadt und Bezirk. "Eigentlich sollte ja schon bei Staubildung die Rettungsgasse gebildet werden. Doch das funktioniert gar nicht", weiß ein Tagespendler nach Wien. "Fährt man nach rechts, reißen einen die LKW gleich die Spiegel ab. Die Frächter fahren keinen Millimeter auf die Seite."
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