Schlechte Zeiten für Dealer in der Stadt
Wiener Neustadt und Bezirk. Kontrolldruck, Schutzzonen und mehr Polizei: Für Dealer wird das Leben in der Stadt schwerer.
„Wir sind leider ein Hot-Spot der Suchtmittelkriminalität", gesteht sich Bürgermeister Klaus Schneeberger ein. Die Stadt versucht in Zusammenarbeit mit der Polizei alles, um die Drogenkriminalität vor allem auf öffentlichen Plätzen einzudämmen. Erst im Mai wurden sogenannte "Schutzzonen" im Stadtpark und beim Bahnhof eingerichtet, um potentielle Dealer leichter verweisen zu können.
Jetzt ging der Bezirks-Kripo ein Bosnier (30) ins Netz, der 2,6 Kilo Heroin in Stadt (Bahnhof, Neuklosterplatz) und Bezirk und in Neunkirchen an insgesamt 33 Suchtgiftabnehmer im Alter von 15 bis 45 Jahren verkauft haben soll. Einen Teil davon dürfte er jedoch selbst konsumiert haben.
Gruppeninspektor Raimund Schwaigerlehner: "Die Abnehmer konnten wir im Zuge der telefonischen Ortung ausforschen." Das Ermittlungsrad begann sich zu drehen und so konnte ein weiterer Dealer (44) ausgeforscht werden, der schließlich Ende Mai in Pernitz verhaftet wurde. Schwaigerlehner: "Ihm konnte der Handel mit Heroin, Cannabis und Speed zugeordnet werden. Er zeigte sich bislang nicht geständig."
Viel Arbeit für die Staatsanwaltschaft, die es durch den Kontrolldruck wieder vermehrt mit Drogendelikten zu tun bekommt.
Dealer verurteilt
Allein vergangene Woche kam es am Landesgericht zu fünf Suchtgiftprozessen. Beim spektakulärsten Fall ging es um ein Dealer-Quartett und insgesamt 12 Kilo Cannabis, die von Jänner 2016 bis Jänner 2017 an mindestens 45 Abnehmer am Neustädter Bahnhof und vor einer Neustädter Disco verkauft worden sein sollen.
Zeugen, die drogenmilieu-typisch wirres Zeug daherplapperten ("Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, so wie es ist"...) ließen nur eine Verurteilung zu. Der Sollenauer Liptai K. (26) wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Rechtskräftig. Die übrigen drei, in Neustadt wohnhafte marokkanische Staatsbürger, bleiben in U-Haft. Vertagt.
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