Der Föhrenwald leidet.
Sorge um Patient Wald
Hitze, Trockenheit und Klimawandel begünstigen das Auftreten des Borkenkäfers.
WIENER NEUSTADT. Aufgrund der immer wärmer werdenden Saisonen stirbt der Wald zusehends ab, "ein Phänomen, das sich jetzt sogar in Höhen bis zu 1.000 Metern zeigt. Auch der März 2022 war trocken, die Bäume sind geschwächt und damit umso mehr dem Borkenkäferbefall ausgesetzt", so Herbert Kohlross, Unternehmensberater Forstwirtschaft in Wiener Neustadt. Kohlross hat bereits 2006 ein Buch über die Schwarzföhre verfasst, lange war es vergriffen, nun erscheint die Neuauflage "Die Schwarzföhre in Österreich – Ihre außergewöhnliche Bedeutung für Natur, Wirtschaft und Kultur" im Kral Verlag. Viele neue Aspekte tun sich hier auf, wie etwa die wissenschaftliche Ausführung, dass Kaiser Maximilian I bereits im Jahr 1497 den Auftrag zur Anlage eines Waldes gab, damit also schon lange vor Kaiserin Maria Theresia.
Das Holz der Schwarzföhre ist das härteste Nadelholz, die Baumart ist als einzige in ihrer Genetik umfassend dokumentiert. Während sich die Nachfrage nach diesem Holz 2006 noch in Grenzen hielt, ist es heute weit attraktiver geworden. Um ihren Bestand zu retten, gab es bereits ambitionierte Projekte, wie etwa jenes der LEADER Region NÖ Süd. Davon leiten sich Empfehlungen ab, "diese gehen hin zu einem Mischwald und weg von der Monokultur", erklärt Kohlross. Ein weiteres Detail, das im neuen Buch nachzulesen ist: Schwarzföhren werden gerne als Bühnenböden verwendet. So etwa sind die Staats- und die Volksoper, aber auch das Theater der Josefstadt mit derartigen Böden ausgestattet. "Weil sie nicht knarren", so der Experte.
Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Holz am Markt derzeit riesig (siehe Seite 39), die Preise entsprechend hoch.
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