Arbeitgeber dürfte wenig Trauer empfinden
Tod der "Frisurenfrau"
Die "Frisurenfrau" ist gestorben. Wir - eine kleine Gruppe von Journalisten - kannten ihren Namen nicht einmal, sie war uns bereits vor rund 25 Jahren aufgefallen, weil sie ihre Haarpracht nie unter Kontrolle bringen konnte, die spaßigsten Mittelscheitel trug und immer nett war, wenn sie uns an der Kasse eines Lebensmittelgeschäftes bediente. Sie gehörte zu unserem Alltagsleben, auch als sich unsere beruflichen Wege trennten. Wenn eine(r) von uns sie an der Kassa des immer gleichen Konzerns sitzen sah, dann folgte oft gleich ein heimliches Handyfoto von ihr, das wir uns mit dem Kommentar "Grüße von der Frisurenfrau" schickten. Die Haare schon grauer, aber noch immer unzähmbar. Sie gehörte zu unserer Vergangenheit dazu und wir vergaßen sie auch nicht in der Gegenwart.
Wir nicht. Aber der Konzern sehr schnell, ihm war es nicht einmal ein "Sterbenswörtchen" wert, als der Krebs sie getötet hat. Kein "Danke für 25 Jahre treue Mitarbeit" oder Ähnliches, das in der Filiale angebracht worden wäre. Das hätte sie sich verdient. Unser kleines Grüppchen wird einen "Bad Hair Day" ausrufen.
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