Unfassbar: 70 Müllsäcke in Höhle entsorgt!
Der Bad Fischauer Gerhard Winkler hat als aktiver Höhlenforscher und geprüfter Höhlenführer einen schärferen Blick auf Umweltprobleme und -vergehen, die der breiten Öffentlichkeit meist verborgen bleiben, aber nichtsdestoweniger eine potenzielle Gefahr darstellen können. Bei einem Kontrollbesuch der Zwettlerhöhle in der Marktgemeinde Gutenstein musste Winkler feststellen, dass die Höhle als Müllschlucker verwendet wird.
BAD FISCHAU/GUTENSTEIN. "Der acht Meter tiefe Einstiegsschacht der Höhle war nahezu randvoll mit Müll (Restmüll, Hausmüll, Sperrmüll, Problemstoffe). Wenn man weiß, dass Höhlen eng zusammenhängen mit der Zirkulation der Karstwässer im Untergrund und dass im unmittelbaren Umfeld der Höhle Quellfassungen bestehen, besteht akuter Handlungsbedarf. Mitglieder des Vereines für Höhlenkunde haben bereits im Mai in drei Einsatztagen mehr als 70 Säcke Müll, Elektroschrott, Sperrmüll und Behälter mit Chemikalien zu Tage gefördert. Die Gemeinde Gutenstein hat den Abtransport und die ordnungsgemäße Entsorgung des Mülls übernommen, die Abteilung "Umweltrecht" an der BH und die Polizeiinspektion Pernitz wurden verständigt."
Die Existenz der Höhle ist in der Bevölkerung weitgehend unbekannt und bei Gesprächen zeigten sich die Ortsbewohner betroffen, dass in Zeiten einer geregelten Müllabfuhr und eines Wertstoffhofes im Ort, solche illegalen Mülldeponien überhaupt noch zu beobachten sind.
Höhlen stellen unsere natürlichen Wasserkanäle und Wasserspeicher dar und Müll jeder Art hat massive Auswirkungen auf die Qualität unseres wichtigsten Lebensmittels, des Trinkwassers, so Gerhard Winkler.
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