Harald Richter: Fünf Jahre Bürgermeister von Lichtenwörth
Aus Gülle wird bald Wein

Harald Richter, Bürgermeister von Lichtenwörth. | Foto: Simhofer
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Bezirk Wiener Neustadt. Vor fünf Jahren hätte das Sauwetter vom vergangenen Mittwoch noch bestens zu einem Interview mit Lichtenwörths - damals neuem - SPÖ-Bürgermeister Harald Richter gepasst. Doch der konnte in den vergangenen Jahren der "Schweinemetropole" ein völlig anderes Image verschaffen. "LiWö heute" steht für Lebensqualität, Umweltfreundlichkeit, Tradition, Kunst und Genuss und nur mehr in geringem Ausmaß für Viehzucht.
Die Bezirksblätter besuchten Bürgermeister Harald Richter zum Jubiläum in dessen Amtsräumen am Hauptplatz, wo er ein besonderes Schreiben vor sich liegen hatte.

Eine Einladung aus dem Burgenland, wie kommt dies?
Harald Richter: Ich bekomme am 11. November das Ehrenverdienstzeichen des Landes Burgenland verliehen, das ich stellvertretend für die Marktgemeinde Lichtenwörth gerne annehme. Es geht hier darum, Grundwasser, das über Neudörfl durch Lichtenwörth in Richtung Neufeld fließt, zu schützen und dort die Schweinemastbetriebe samt Gülleausbringung zu reduzieren. Das ist uns offensichtlich gelungen und der Wasserleitungsverband hat dort die Nitratwerte im Griff.

War das ein langer Kampf gegen die Schweinebauern?
Es bedurfte einer dreieinhalbjährigen Verhandlung. Jetzt haben wir einen Flächenwidmungsplan, wo auf einem kleinen Bereich Schweinemastbetriebe zukünftig entstehen dürfen.

Richters Kampf gegen die Bauern war ja öfters legendär, ist der ausgefochten?
Das Thema ist insofern für uns nicht mehr existent, weil sich die Gemeinde von diesem "Schweinethema" lösen möchte und wir sind jetzt auf einem guten Weg zur Genussgemeinde. Wir wollen der Bevölkerung und unseren Gästen Positives verkaufen. Ich möchte, dass Lichtenwörth diesen Ruf erfährt, den es verdient.

Vor kurzem habt ihr ja ein "Genusskisterl" vorgestellt.
Ja genau. Wir haben begonnen mit Veranstaltungen wie Schmankerl- und Bauernmärkten, Sturm- und Maronifest, Weihnachtsmarkt, Kirtage - dorthin begann die Reise. Jetzt haben wir zusätzlich das Schmankerlkisterl installiert, wo sich sieben Betriebe dran beteiligt haben. Dabei handelt es sich um rein regionale Ware, die in Lichtenwörth produziert und verpackt wird. Nach einer Anlaufphase wird es monatlich bei einem der sieben Betriebe abzuholen sein.

Das war es mit dem Genussort?
Diese Reise ist noch nicht zu Ende. Die Lichtenwörther Gemeinde hat ja 40 Hektar Ackergrund, davon viereinhalb Hektar in der sogenannten Weinflurenzone und die Gemeinde wird mit einem Hektar Weinanbau beginnen. Wir werden nächstes Jahr im Frühjahr ansuchen und der Weinanbau soll spätestens im Frühjahr 2020 von statten gehen. Dann haben wir ca. 2023 die erste Ernte, wo wir aber sicherlich auf Prädikatsweine setzen - alles in Zusammenarbeit mit unseren bestehenden Winzern.

Welcher Wein gedeiht in Lichtenwörth?
Zweigelt, Welschriesling und vielleicht einen Uhudler, der sehr begehrt ist. Alles aus rein biologischem Anbau.

Am Weg von der Schweine- zur Weinmetrople?
Ja, es ist ein Imagewandel, den wir dann auch optisch repräsentieren wollen, zum Beispiel wollen wir alle Grünflächen, sofern es der Verkehr zulässt, mit Weinreben verzieren.

Wenn Lichtenwörth so lebenswert ist und noch mehr wird, gibt es genügend Platz zum Ansiedeln?
Wir haben es mittels eines Flächenwidmungsplanes geschafft, aus den Bauland-Agrarflächen Bauland-Wohnflächen umzuwidmen und deswegen steht uns jetzt ein großflächiger Wohnbau zur Verfügung. So entstehen etwa am alten Sportplatz 80 neue Wohneinheiten. Die Infrastruktur dahinter mit Kindergarten und Schule ist schon vorbereitet. Selbst bauen wir einen neuen Sportplatz am Siedlungsrand und gleich im Anschluss daran das neue Kommunalgebäude für Feuerwehr, Bauhof, Musikverein und Jägerschaft. Und die freiwerdenden alten Arealflächen stehen dann für junges Wohnen, Familienwohnen oder betreutes Wohnen, bereits geplant neben dem Villateich, zur Verfügung.

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