Gespräch mit FPÖ-Klubchef Gerstenmayer
Den Menschen helfen, den Alltag zu bewältigen
Viele wissen nicht, wie sie ihren Alltag bezahlen und durchs Monat kommen sollen.
Philipp Gerstenmayer
WIENER NEUSTADT. Wenn man in Wiener Neustadt an FPÖ denkt, dann fallen einem gleich Udo Landbauer und Michael Schnedlitz ein. Doch diese beiden sind schwer im Land und im Bund beschäftigt, die "Allzeit Getreue" führt in deren häufiger Abwesenheit, aber in deren Sinne, FPÖ-Klubobmann Philipp Gerstenmayer (36), im "Brotberuf" Versicherungsmakler und seit 2015 bei der FPÖ.
BEZIRKSBLÄTTER: Sind Sie der FP-Chef in der Stadt?
PHILIPP GERSTENMAYER: "Michael Schnedlitz hat gemeinsam mit seinem Bruder Markus und Udo Landbauer die Partei wieder neu aufgestellt, es war natürlich nur eine Frage der Zeit, bis diese 'zu Höherem' berufen werden. Ich habe die Partei schon beim letzten Parteitag als geschäftsführender Parteiobmann übernommen und führe die Partei intern in Wiener Neustadt schon seit längerem."
Welche Schwerpunktthemen setzt die FPÖ für die nächste Zeit?
Natürlich ist momentan die Teuerung das größte Thema, was die Menschen extrem beschäftigt. Viele wissen nicht, wie sie ihren Alltag bezahlen und durchs Monat kommen sollen. Da unterstützen wir sie.
Wie erfolgt diese Unterstützung?
Wir versuchen über die Plus-Card und über den Heizkostenzuschuss einiges abzufangen. Man muss auch sagen, dass wir vom Hauptmietzins im Durchschnitt weit unter vielen Gemeinden liegen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass Wohnen in Wiener Neustadt leistbar bleibt.
Die FPÖ hat in Wiener Neustadt das Wohnungsreferat über, melden sich die betroffenen Menschen persönlich bei Euch?
Ja, sie kommen hauptsächlich wegen der Kosten und wissen oft nicht, wie sie die Miete zahlen sollen, oder einen kleinen Rückstand haben. Da versuchen wir, so gut es geht zu unterstützen. Zu Beginn des Jahres war das Thema 'Nachzahlung der Energiekosten bei Strom- und Gasanbietern', auch da versuchten wir zu unterstützen, da kam es auch zu Einmalzahlungen, damit die Leute nicht delogiert werden.
Glauben Sie, dass es die Leute einem dann bei der Wahl danken?
Ja, aber das ist jetzt nicht unsere Hauptintention. Es kann jeder kommen, der unverschuldet in diese Situation geraten ist.
Ihr versucht also in Wiener Neustadt "Schadenbegrenzung" zu machen für Probleme, die es im Bund zu klären gilt.
Ja klar, das sind Themen, bei denen die Bundesregierung momentan extrem versagt.
Zu etwas ganz anderem: Die Innenstadt, das Geschäftesterben in der Innenstadt. Sie sind ja sehr oft im Stadtzentrum anzutreffen, was ist Ihre Meinung dazu?
Die meisten Leute wissen, dass die Innenstadt mein Lieblingsplatzerl in Wiener Neustadt ist. Ich fühle mich da sehr wohl und man erfährt von den Menschen, wo der Schuh drückt. Das Innenstadtsterben ist kein von Wiener Neustadt hausgemachtes Problem, sondern existiert auch in vielen anderen Kommunen, weil der Trend mit Interneteinkauf und großen Einkaufszentren schon lange anhält und so schnell nicht abreissen wird. Ich glaube, dass wir da generell als Stadt in die richtige Richtung gehen, denn meine Meinung ist: Wenn man im Zentrum wohnt, kauft man auch in der Umgebung ein. Also, wenn wir wieder leistbaren Wohnraum schaffen in der Stadt, dann braucht es rundherum den Bäcker, die Trafik, den Dienstleister. Ich glaube, dass sich dann wieder Geschäfte ansiedeln, denn es geht einfach um die Frequenz.
Zur Person
Philipp Gerstenmayer,
Geb.: 28. Juli 1987 in Wien
Familienstand: ledig
Selbständiger Versicherungsvertreter
FPÖ: Landtagsabgeordneter, Stadtparteiobmann, Gemeinderat.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.