Bautätigkeiten während der Ruhephase

Grüne schlagen Alarm - wieder sind Ziesel in Gefahr

Wieder Ziesel durch Bagger bedroht

WIENER NEUSTADT (Red.). „Es sind Bagger bei den Zieseln - neben dem Gebäude der Bezirksblätter in der Civitas Nova“, hieß es am 17. Februar.

„Wenn ich einen solchen Anruf bekomme, muss ich mir schnell ein Bild vor Ort machen, denn meine Sorge um die Ziesel, die sich noch in Winterruhe befinden ist groß!“ sagt Selina Prünster, Klubobfrau der Grünen Wiener Neustadt. „Leider bestätigte sich meine Sorge, es wurde dort gebaggert, wo sich letztes Jahr noch Ziesel befunden haben“ drückt Prünster ihr Unverständnis über die Sorglosigkeit gegenüber geschützten Arten aus.

Tiere sind streng geschützt

Ziesel und auch deren Baue sind streng geschützt. Ein Zerstören der Baue in der Winterzeit, bedeutet den sicheren Tod, der sich in Winterruhe befindlichen Tiere.

„Das Bewusstsein für diese geschützten Tiere in Wiener Neustadt ist nicht sehr groß und oft werden Bautätigkeiten ohne Rücksicht auf die Tiere durchgeführt, daher sahen wir uns gezwungen, die Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich zu informieren. Diese wird nun prüfen, ob ein Baggern um diese Zeit überhaupt genehmigt war“, zeigt sich Prünster entschlossen diese Unachtsamkeit nicht ungeprüft zu lassen.

Dabei gibt es klare Vorgaben, wie mit den Zieseln umgegangen werden muss. Dazu gehört auch, dass grundsätzlich erst ab April gebaggert werden darf, wenn die Tiere aufgewacht sind und die Möglichkeit haben, die Flucht zu ergreifen.

Forderung nach einem Beauftragten für Zieselschutz

„Wir haben noch ein Ziesel-Vorkommen in dieser Stadt und damit muss sorgsam umgegangen werden. Dafür braucht es dringend einen Zieselschutzbeauftragten, der immer die Interessen der geschützten Tiere im Auge hat. Zumal es im Areal der Civitas Nova in Zukunft vermehrt zu Interessenskonflikten kommen wird - großes Ziesel-Vorkommen vs. geplanten massiven Bautätigkeiten. Gerne nehme ich diese wichtige Aufgabe wahr, sobald die Stadt die Wichtigkeit endlich erkennt!“, zeigt sich Selina Prünster erwartungsvoll.