Klaus Schneeberger an Rudolf Anschober
"Impfen für Wiener Neustadt vorziehen!"
WIENER NEUSTADT (Red.). Email von Klaus Schneeberger an Gesundheitsminister Anschober:
Sehr geehrter Herr Bundesminister!
Bezugnehmend auf die aktuelle Diskussion über regionale bzw. lokale Lockerungen, darf ich nochmals auf die Notwendigkeit regionaler bzw. lokaler Impfaktionen hinweisen. Ich habe Verständnis dafür, dass es in Regionen zu Lockerungen kommt, in denen die Fallzahlen niedrig sind. Gleichzeitig halte ich es für dringend notwendig in jenen Regionen, in denen die Fallzahlen – trotz aller durchgeführter Maßnahmen – hoch sind, rasch Impfaktionen für die Bevölkerung auf freiwilliger Basis durchzuführen.
Ich darf Sie informieren, dass wir in Wiener Neustadt seit Ende Jänner über 150.000 Covid-Tests durchgeführt haben. Damit konnten wir 480 asymptomatisch Antigen-positive Personen herausfiltern. Wir haben also – nicht nur was die Testungen anlangt – unsere Covid-Hausaufgaben gemacht. Allerdings sind wir übermäßig mit der britischen Variante konfrontiert (es wurden 80 % Konzentration im Abwasser festgestellt), weshalb sich auch – trotz aller getroffenen Maßnahmen – die 7-Tage-Inzidenz weiterhin zwischen 400 und 500 bewegt, ohne dass eine signifikante Besserung in Sicht ist. So gesehen gibt es ein vergleichbares Phänomen wie im Bezirk Schwaz in Tirol. Dort war es die südafrikanische Mutation, bei uns ist es eben die britische Mutation.
Nachdem wir seit vergangener Woche unsere Impfstraße in Betrieb haben (für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher versteht sich), können wir unverzüglich die Kapazitäten erhöhen und die Impfstraße weiter hochfahren, wenn es zu einer Impfaktion für die Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädter kommt. Selbstverständlich können auch wir diese Impfaktion mit der Fachhochschule Wiener Neustadt wissenschaftlich begleiten.
Lassen Sie mich noch auf die dramatische Situation für die Wirtschaft Wiener Neustadts durch die verhängten Maßnahmen verweisen. Die Lage ist ähnlich einem Lockdown, die Kundinnen und Kunden bleiben aus. Lange ist diese Situation für die Betriebe nicht mehr auszuhalten.
Also ein klares ja zu regionalen bzw. lokalen Lockerungen, wenn gleichzeitig den Hochinzidenzgebieten mit regionalen bzw. lokalen Impfaktionen geholfen wird. Eine diesbezügliche Resolution wird auch der Gemeinderat der Statutarstadt Wiener Neustadt in seiner heutigen Sitzung verabschieden.
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