Die Grünen in Pernitz
"Leerstand recyceln, statt neuen Boden versiegeln"

- GRin Johanna Scheiblbrandner, Klubobfrau Helga Krismer, Andrea Novotny, Ludwig Zlamal vor dem ehemaligen ADEG-Markt in Pernitz.
- Foto: Die Grünen NÖ
- hochgeladen von Peter Zezula
Seit Jahren steht der ehemalige ADEG-Markt in Pernitz leer.
PERNITZ (Red.). „Im Frühling 2011 wurde in Pernitz der ADEG-Markt eröffnet und die dazu gehörenden Parkplätze wurden neu errichtet. Für den Bau musste ein Wohnhaus weichen. Im November 2018 wurde der Betrieb übernommen. Im Mai 2019 kam es aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit zur Schließung. Unmittelbar gegenüber, auf der anderen Seite der Hauptstraße, wurde ein Spar-Markt eröffnet. Für das konkrete Objekt muss eine Nutzung gefunden werden, klar ist aber auch, wir benötigen keinen weiteren Lebensmitteleinzelhandel mehr. Was bei uns in Pernitz Platz findet und noch gebraucht wird, ist abzuklären. Und im Nachhinein ist es natürlich schade, dass in den vergangenen Jahren am Ortsrand ein Lebensmittel-Diskonter und ein Baumarkt errichtet wurden – auf vorher unverbauten Flächen – man hätte ruhig die bestehende und versiegelte Fläche des ehemaligen ADEG-Marktes nützen können“, so die Grüne Gemeinderätin Johanna Scheiblbrandner vor Ort.
Die Grüne Klubobfrau Helga Krismer, die sich vor Ort ein Bild gemacht hat: "Wir benötigen hier unbedingt ein vernünftiges Leerstandsmanagement und neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Leerstehende Gewerbe- und Wohngebäude wie die der ADEG-Markt in Pernitz und auch in ganz NÖ bieten eine große Chance für nachhaltigen Bodenschutz. Leerstand wiederzuverwerten – ihn zu „recyceln“ – und damit neue Bodenversiegelung zu verhindern, ist daher ein Instrument zur Reduktion des Flächenverbrauches. Leerstand muss klug gemanagt werden, um unsere Lebensgrundlage Boden vor den Betonier:innen zu schützen. Und hier müssen die Gemeinden entsprechend vom Land Niederösterreich unterstützt werden, damit derartige leerstehende Gebäude oder Flächen in Eichgraben, welche nicht im eigentlichen Sinne genutzt und zunehmend verwahrlosen, einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Es liegt nun am Land Niederösterreich, unsere geforderten Rahmenbedingungen für die Gemeinden zu beschließen: ein Vorkaufsrecht für die Gemeinden bei Nichtnutzung derartiger Gebäude und eine Leerstandsabgabe bei gewerblichen Gebäuden und Wohnbauten ab einem durchgehenden Leerstand von sechs Monaten.“, schließt Helga Krismer den Lokalaugenschein ab.
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