Von der Jagdwaffe zum Sportgerät
Ohne Holz hätte die Sektion Bogenschießen des Heeressportvereins Wiener Neustadt schlechte Karten.
WIENER NEUSTADT (reis). Pfeil und Bogen - eine klassische Jagdwaffe welche in früheren Zeiten zur Nahrungsbeschaffung und später auch als Kriegsgerät diente. Heutzutage hat sich der Verwendungszweck zu einem Sportgerät gedreht.
Zwei unterschiedliche Arten
Im Bogensport wird zwischen dem Bereich WA (World Archery), das Schießen auf eine Zielscheibe, welches vom militärischen stammt oder das 3D Bogenschießen, also auf dreidimensionale Tiernachbauten, unterschieden. Jenes ist aktuell ein gefragter Breitensport geworden, da es keine Altersbegrenzungen gibt, es in der freien Natur ausgeführt wird und als Konzentrationsförderung gilt.
Bogen selbst gemacht
"Man muss sich im Klaren sein, welchen Bogen man sich bauen möchte. Es ist abhängig vom Können und natürlich der Körpergröße", weiß der seit 20 Jahren als Überlebenstrainer beim Jagdkommando angestellte gelernte Tischler Leopold Schmalzl III. Die gängigsten Hölzer für einen normalen Anfängerbogen sind Eibe, Osage, Robinie, Ulme, Ahorn, Akazie oder Esche. Weiters benötigt man eine Axt, Spaltkeil, Säge, Raspel, Reifmesser, Ziehklinge, Rundfeile und einen robusten Schraubstock. Ist dies alles vorhanden wird zunächst der Stamm des Bogenholzes auf vier Teile der Länge nach gespalten. Wichtig ist das ständige im Auge behalten des Tillers, also das gleichmäßige Biegen beider Wurfarme. Danach geht es bereits an das Spleissen der Sehne und an den Pfeilbau. Für die Sehne nimmt man gewöhnlich künstliches Material wie zum Beispiel "Dacron". Für die Pfeile Fichten-, Bambus- oder Zedernschäfte, drei Federn und eine Metallspitze. Fertig ist der Bogen! "Es ist ein wunderschönes Gefühl mit seinem eigenen Bogen ein Ziel zu treffen", so Schmalzl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.