10. Sommergespräche in Warth
Köstinger hebt Bedeutung der Landwirtschaft hervor

Thomas Handler (Bauernbundobmann für den Bezirk Neunkirchen), Österreichs Bundesbäuerin und Abgeordnete zum Nationalrat Irene Neumann-Hartberger, Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Bundesrat Ökonomierat Martin Preineder (Bauernbundobmann für den Bezirk Wiener Neustadt). | Foto: NÖ Bauernbund/Erich Marschik
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  • Thomas Handler (Bauernbundobmann für den Bezirk Neunkirchen), Österreichs Bundesbäuerin und Abgeordnete zum Nationalrat Irene Neumann-Hartberger, Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Bundesrat Ökonomierat Martin Preineder (Bauernbundobmann für den Bezirk Wiener Neustadt).
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Öffentliche Wertschätzung, regionale Vielfalt und die Herkunft unserer Lebensmittel standen im Mittelpunkt der 10. Auflage der Sommergespräche, die kürzlich sehr erfolgreich über die Bühne ging und an der rund 300 Gäste teilgenommen haben.

WIENER NEUSTADT/NEUNKIRCHEN. Im Zentrum der Bauernbund-Gesprächsrunde, zu der die Bezirksbauernratsobmänner BR ÖkR Martin Preineder sowie Thomas Handler nach Warth eingeladen hatten, stand nichts Geringeres als die Zukunft der Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln sowie die wirtschaftliche Sicherung der Lebensgrundlage niederösterreichischer Bauernfamilien.
Dabei definieren sich der Wert von Lebensmitteln und die Wertschätzung der schweren Bauernarbeit nicht nur mit Geldleistungen. „Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit wollen wir Respekt und Wertschätzung für die Versorgung Österreichs so wichtigen Landwirtschaft ausdrücken. Dazu gehört, dass wir konstruktiv und stets sachlich auch über Streitthemen, wie zum Beispiel die Hundekot- Problematik, diskutieren“, erklärte Seminarbäuerin Andrea Schlögl. Richtig eingesetzt hätten landwirtschaftliche Produzenten mit Facebook ein hervorragendes Werkzeug, um sich mit anderen Menschen zu verständigen, so Schlögl. Dem pflichtete Ingrid Jägersberger bei, die den Konsumentinnen sowie Konsumenten mit Hilfe von Facebook und Instagram ein reales Bild über ihren Alltag am „Ax.Ox.Hof“ zeigt. „Ich mache die Leute aufmerksam, was wir am Bauernhof machen und warum. Ich zeige auch, dass wir manchmal auch einen echt schlechten Tag haben, das gehört dazu. Im Gegenzug erhalte ich regen Zuspruch für meine Leistungen, das gibt mir viel Kraft und Motivation“, erzählte die Bäuerin.
Seinen Berufskolleginnen einer Meinung ist auch Dipl. Ing. Martin Puchegger, Bio-Putenproduzent und Bürgermeister in Hochwolkersdorf. Vor wenigen Jahren ist er gemeinsam mit seiner Gattin Ulrike in die Bio-Putenmast eingestiegen und sie bauten dabei die Direktvermarktung – dabei auch das Angebot an Convenience-Lebensmittel – fortlaufend aus. „Wir setzen bei Bauernhofbesichtigungen auf volle Transparenz“, sagte Puchegger. „Bauern müssen das Bild der Landwirtschaft selber zeichnen – sonst tun es andere“, so der einhellige Tenor.

Neue Kunden für Direktvermarktung finden

Landeskammerrätin Annette Glatzl appellierte, dass die Herkunft von Lebensmitteln ein ökologisch sinnvolles und wirtschaftlich wichtiges Entscheidungskriterium beim Einkauf im Supermarkt ist. Das AMA-Gütesiegel, das vor fast 30 Jahren gegründet wurde, oder das AMA-Biosiegel können dabei als schnelle und zuverlässige Orientierungshilfe im Lebensmittelhandel dienen.
Mit der Coronakrise hätte zwar ein Umdenken beim Kauf von Lebensmitteln begonnen, aber „es braucht den Dialog mit der Gesellschaft, um auch jene Menschen im Freundschafts- oder Bekanntenkreis zu erreichen, für die das verantwortungsvolle Einkaufen bisher noch nicht selbstverständlich ist“, unterstrich auch Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.

"Back to the Roots": Bundesministerin als Jubiläumsgast

So vielfältig wie die Landwirtschaft, so breit gefächert sind auch die Themen, die mit hochkarätigen Gastrednern bei den alljährlichen Warther Sommergesprächen erörtert werden. An der mittlerweile 10. Auflage des Diskussionsforums stand Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Elisabeth Köstinger Rede und Antwort. Dabei ist einigen treuen Teilnehmern im Auditorium aufgefallen, dass Köstinger schon bei der allerersten Veranstaltung als Gast am Podium stand – damals noch als frisch gewählte Abgeordnete zum Europäischen Parlament. Eine für Österreichs Land- und Forstwirtschaft wichtige Funktion, die sie in den Jahren von 2009 bis 2017 bekleidet hatte. Anfang letzten Jahres wurde sie als Ministerin mit umfangreichem Portefeuille im Gepäck angelobt. So weitreichend ihre Aufgabenbereiche sind, so abwechslungsreich gestalteten sich auch die Fragen zahlreicher Bäuerinnen und Bauern nach ihrem Referat.
Hinsichtlich der Regionalisierung, Herkunftskennzeichnung und kürzere Produktionswege für unsere Lebensmittel dürfen Sonderauflagen zu keinen zusätzlichen Kosten für unsere Bäuerinnen und Bauern führen. Die Ziele der künftigen Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber Köstinger sagt klar „nein“ zu weiteren Schikanen für unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft.

Nachhaltigkeit in allen Zuständigkeitsbereichen

„Betrachtet man das Einkommen in der Landwirtschaft über die vergangenen Jahre, gibt es keinen Grund für eine Jubelmeldung. Die Coronakrise hat auch die landwirtschaftlichen Betriebe hart getroffen. Durch die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung konnten aber massive Einkommensverluste verhindert und die Einkommen stabil gehalten werden. Im Großen und Ganzen konnten wir die österreichische Landwirtschaft so gut durch die Krise bringen“, erklärte die Landwirtschaftsministerin. Während die Ausgaben für Betriebsmittel – das sind unter anderen Futter-, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Kraftstoff sowie Saat- und Pflanzgut – in Summe steigt, die Erlöse seit Jahren jedoch schrumpfen, forderte die Ministerin für die Landwirte „faire Preise für deren Produkte und Rohstoffe“ ein. Diese Botschaft adressierte sie einerseits an EU-Kommission, die im Zuge der EU-Mercosur-Abkommen über die Beseitigung der Zollschranken für Agrarexporte aus Ländern Südamerikas verhandelt. in die EU dem Mercosur in die EU von großer Wichtigkeit ist. Andererseits nahm sie vorrangig den Lebensmittelhandel in die Pflicht, weil dessen Dumpingschlachten auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern kein Zukunftskonzept seien. Sie forderte, dass auch die Lebensmittelkonzerne faire Produktpreise für die hochwertige Qualität der heimischen Landwirte bezahlen.

Mit gutem Beispiel voran

In Zukunft wird bei der Lebensmittelbeschaffung des Bundes, Regionalität und Saisonalität bei Lebensmitteleinkäufen Verpflichtung. „Unsere Verteidigungsministerin ist als erste mit gutem Beispiel voran gegangen und beteiligt sich am Aktionsplan nachhaltige öffentliche Beschaffung. Damit wollen wir unser Ziel, die möglichst 100- prozentige regionale und saisonale öffentliche Beschaffung bei Lebensmitteln, erreichen. Jetzt starten wir gemeinsam eine Initiative, damit auch unsere Gemeinden und Landeseinrichtungen diesen Weg einschlagen beziehungsweise fortsetzen“, so Köstinger.

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