AMS Wiener Neustadt
Ungünstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt

- Geschäftsstellenleiter des AMS Wiener Neustadt, Mevlüt Kücükyasar.
- Foto: AMS
- hochgeladen von Kathrin Plavec-Liska
„Die Schwäche am Wr. Neustädter Arbeitsmarkt hält weiter an. Arbeitslosigkeit nahm im Juni deutlich zu. Die Unternehmen sind weiter zurückhaltend bei der Suche nach neuem Personal“, sagte der Geschäftsstellenleiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Wiener Neustadt, Mevlüt Kücükyasar.
WIENER NEUSTADT(Red.).
Schwächephase der österreichischen Wirtschaft
Wirtschaftsforscher_innen erwarten für 2024 ein schwaches Wirtschaftswachstum und haben daher ihre Prognosen für 2024 nach unten revidiert. „Die Aussichten für dieses Jahr sind damit etwas schlechter als Ende des Jahrs vorausgesagt wurde. Trotz des schwachen Wirtschaftswachstums ist zu erwarten, dass der Arbeitskräftemangel die Arbeitslosenrate in den nächsten Jahren sinken lässt. Hauptgrund für diesen Trend sind die Babyboomer, die in Pension gehen sowie geburtenschwächere Jahrgänge, die nachrücken“, so Geschäftsstellenleiter Kücükyasar.
Bauwirtschaft am stärksten betroffen
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk und in der Stadt Wr. Neustadt ist im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 497 auf 5.317 gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat ist ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit um 58 Menschen zu verzeichnen. Den größten Zuwachs bei arbeitslosen Personen und Menschen in AMS-Schulung gab es Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat bei Bauarbeiter_innen (+ 23,2 Prozent), bei Beschäftigten im Verkehrswesen (+13,7 Prozent) und Beherbergung und Gastronomie (+ 12,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Wr. Neustadt liegt weiterhin bei 7,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten liegt im Mai bei 53.535. Das ist ein leichter Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Deutlicher Rückgang bei offenen Stellen
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Im ersten Halbjahr wurden 2.702 freie Stellen, die beim AMS in Wr. Neustadt gemeldet waren, mit einer Arbeitskraft besetzt. Die schwache Wirtschaftslage macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar. In Summe geht das Stellenangebot in Niederösterreich auf hohem Niveau zurück: Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2024 zeigt sich eine Reduktion um 16,9%, in Wr. Neustadt um -6,3 Prozent. Aktuell sind 1.150 freie Stellen beim AMS Wr. Neustadt gemeldet, zwar um 17 Prozent weniger als im Juni 2023, aber das Angebot liegt mit 25 Prozent über dem Niveau des Jahres 2019.
„Trotz hoher Anzahl an offener Stellen sowie einer steigenden Anzahl an arbeitslosen Personen bleiben Stellen oftmals unbesetzt, denn nicht immer passen die angebotenen Qualifikationen von Arbeitsuchenden mit den notwendigen Anforderungen der offenen Stellen zusammen. Hier bieten wir eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen“, erklärt AMS-Geschäftsstellenleiter Kücükyasar.
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