Führerschein: Wir sind (fast) alle gemeingefährlich
Kaum ein jahrelanger Autofahrer würde die Prüfung wieder bestehen. Testen Sie selbst!
WIENER NEUSTADT. Wer regelmäßig hinterm Steuer sitzt, kennt das: Selbst ist man ein wirklich guter Fahrer, aber links, rechts, vorne und hinten ist man von gemeingefährlichen Volldeppen umgeben. Doch Vorsicht! Nirgendwo klafft die Lücke zwischen Selbsteinschätzung und Realität so weit auseinander wie im Schlafgemach und hinterm Steuer. Ein Bezirksblätter-Test zeigt: Selbst erfahrene Autofahrer fallen bei dem Test gnadenlos durch. "Ich war geschockt. Ich hielt mich für einen sicheren und guten Autofahrer. Immerhin fahre ich im Jahr zwischen 20.000 bis 30.000 Kilometer", meint ein 51-Jähriger.
Auch Zitta-Autoverkäufer Michael Philipp hat der Test ("unter 80 Prozent, mehr verrat' ich nicht") einen leichten Dämpfer versetzt. Er fand vor allem das Multiple-Choice-System (4 Lösungen zur Auswahl) äußerst verwirrend: "Die rein technischen Fragen dürfte ich hingekriegt haben, doch bei Fragen mit mehr als einer richtigen Antwort stand ich an."
Dabei gibt Komet-Fahrschulbesitzer Christan Kröll Entwarnung. "Die Theorie hat nichts mit dem Führerschein zu tun. Die Computerprüfung schafft man mit auswendig lernen, ein guter und sicherer Autofahrer ist man deswegen ganz und gar nicht. Entscheidend ist die praktische Umsetzung des Wissens. Viele erfahrene Autofahrer sind in einem System – meist einem Fehlersystem – drinnen. Aber oft helfen nur ein paar Stunden, um diese zu beseitigen."
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