Guten Tag, wer sind Sie?
Welt-Alzheimertag 21. September: Mehr Unterstützung für Angehörige.
Wiener Neustadt/Bezirk. "Meine Tochter sind Sie? Und wie heißen Sie?", mit dieser Plakat-Aktion möchte die Caritas derzeit Bewusstsein schaffen. Einerseits für die Betroffenen selbst, andererseits für die pflegenden Angehörigen, die bei der Betreuung erkrankter Familienmitglieder oft über die Grenzen ihrer Kraft gehen.
In Österreich leben etwa 130.000 Menschen mit der Diagnose "Demenz", etwa zwei Drittel davon leiden an der häufigsten Erkrankungsform, an Morbus Alzheimer. Bis 2050 wird sich die Anzahl der Erkrankungen, laut Prognosen, verdoppeln. Im Bezirk Wr. Neustadt betrifft das in Relation gerechnet mehr als 2.000 Menschen (in Neunkirchen mehr als 1.000). Pflegeeinrichtungen sind zwar vorhanden, doch an Pflege, Information und speziellen Einrichtungen, die sich mit Problemen von Angehörigen und mobilen Betroffenen auseinandersetzen, sind an den Fingern einer Hand abzählbar.
Eine dieser seit 2014 bestehenden Einrichtungen ist das Café Zeitreise, das jeden letzten Montag im Monat im Bildungshaus St. Bernhard in Wiener Neustadt und in Neunkirchen, Wienerstr 23 (2. Stock) pflegende Angehörige und Betroffene zum Austausch lädt. Projektleiterin Ute Ötsch: "Die Grundidee dabei war, sowohl Angehörige, als auch Patienten bei Kaffee und Austausch zu beraten, aber auch ein Freizeitprogramm für an Demenz Erkrankte zu bieten."
Um besser auf die Teilnehmer eingehen zu können, wird im Café Zeitreise Angehörigen in einer Gruppe Problemlösungen, Information, Hilfe, Rat und Trost geboten. Parallel dazu findet im Rahmen einer Aktivgruppe ein Freizeitprogramm statt. So etwa hat Ute Ötsch in der letzten "Zeitreise" eine Österreichkarte mitgebracht, die Teilnehmer konnten mit Kärtchen Städte, Berge und Flüsse auf der Karte fixieren. "Wichtig ist uns, die Ressourcen der Betroffenen zu stärken, ihnen Anreize zum Gedächtnistraining zu geben", sagt Ute Ötsch.
Um Bewusstsein zu schaffen, ist für 23. November ein Tag unter dem Motto "Jedes Dorf ist ein Demenzdorf" geplant, gemeinsam mit Hilfswerk, Volkshilfe, Rotem Kreuz, Caritas und Mater Salvatoris in der Krankenpflegeschule Neunkirchen. Neben einem offenen Ohr der Gesundheitspolitik wünscht sich Projektleiterin Ute Ötsch: "Wir suchen dringend Freiwillige, die uns unterstützen." Die nächsten Treffs: Montag, 24. September von 15.30 bis 18.30 Uhr im Bildungshaus St. Bernhard und am 1.10. von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr in Neunkirchen.
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