Ein medialer Abend mit Paul Meek oder kein Frisör im Jenseits
Am 29. Oktober war ich einer der rund 350 Gäste beim Jenseitskontakt-Medium Paul Meek im Kurzentrum Bad Vöslau. Der Nachmittag war zweigeteilt. Zum ersten hat der irische "Spaßvogel" Anekdoten von anderen Jenseitsmedien erzählt, ehrlich gesagt mit viel Humor, quasi um uns für den medialen Abend in Stimmung zu bringen. Diesen Teil fand ich gar nicht so unlustig, war gespannt, was später kommen würde.
Da ich mich in diesem Bereich auskenne und weiß wie manche "Möchtegern-Medien" oft die Menschen mit falschen Behauptungen in ihren Bann ziehen wollen, waren meine Erwartungen dafür entsprechend hoch.
Der mediale Abend
Nach zweistündiger Pause hat uns Meek selbst mit Spielen auf seinem E-Klavier empfangen. Sein etwas in die Jahre gekommener Manager hat uns auf den großen medialen Abend vorbereitet. Ein Versuch, Spannung aufzubauen, was ihm bei vielen im Raum tatsächlich gelungen ist. So bat uns der Herr, nicht vorzeitig den Saal zu verlassen, da sonst der direkte Draht zu den Seelen unterbrochen werde hätte können.
Die Show begann, die Spannung stieg - beim Einstiegsgebet um "für die Seelen aus dem Jenseits die Türe in unsere Welt aufzumachen" herrschte fast unheimliche Stille. Es hat geheißen: Sobald hinter einem Besucher ein Licht aufscheint, das allerdings nur für Meek sichtbar ist, will eine Seele mit dem Angehörigen Kontakt aufnehmen.
Für mich allerdings sonderbar: das grelle Saallicht. Für die Stimmung wäre ein gedämpftes Licht wohl geeigneter gewesen. So kam für mich mein erster Zweifel auf. Möglicherweise braucht Meek die Helligkeit, um die Körpersprache und Reaktionen der "Auserwählten" besser deuten zu können.
Keiner wollte Mitzi
Seine Blicke wanderten während er über Allgemeinheiten sprach von der linken Saalseite beginnend langsam über die Mittelgänge bis zur rechten Seite und er dürfte dabei die Reaktionen von einzelnen Personen wahrgenommen haben. Es gelang ihm tatsächlich manche in seinen Bann zu ziehen, ab und zu hatte er so seine Probleme, weil er doch drei, vier, fünf Mal hintereinander falsch gelegen ist. So wollte er ziemlich zu Beginn mit einer "Mitzi" aus dem Jenseits Kontakt gehabt haben, doch niemand im Publikum fühlte sich angesprochen. Bei einem Tod von "einem Menschen am Wasser" brauchte es auch mehrere Anläufe.
Um was ich ihn "beneide", er schaffte es in die "Kleiderschränke der Seelen" Einblick zu bekommen und konnte darüber ganze Monologe halten. Weiters waren alle Seelen mit einem "hübschen Gesicht" versehen.
Meiner Ansicht nach hat eine Seele weder einen schöne Frisur, noch Übergewicht, noch zeigt sie mir ihren Kleiderschrank. Eine Seele hat keine menschliche Gestalt. Es kann zwar sein, dass es bestimmte Merkmale gibt, die für den "Auserwählten" zur Erkennung dienen, aber das hat mit Kleidern und Körpergestalt nichts zu tun. "Beweise" wären zum Beispiel bestimmte Verhaltensmuster, Stimmen oder Redewendungen.
Auch dürfte es keinen Frisör im Jenseits geben, da der gute Paul via seine Verstorbenen des öfteren die Überraschung über die neue Frisur des "Auserwählten" kundtun ließ.
Diese kurze Zusammenfassung dient jetzt nicht, Menschen, die daran glauben, zu beleidigen, es ist nur ein Fazit aus meiner eigenen Sicht. Immerhin hat es bei dieser Veranstaltung Menschen gegeben, die sich von Meek's "hübschen Gesichtern aus dem Jenseits" sehr wohl angesprochen fühlten. Ich bin der Meinung, dass man jeden in seinem Glauben lassen sollte, wenn es einem hilft, hab' ich absolut nichts dagegen.
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