Neues Ziel: Ruine soll bleiben
Der Torbogen der Ruine Schwarzenbach ist weg. Der Rest soll bleiben - so der Wunsch der Gemeinde.
SCHWARZENBACH. "Wir für unsere Ruine": Sprüche wie diese zierten die Plakate und Transparente bei der Demo gegen die Vorgehensweise der Eigentümerverwaltung bei der im 11. Jahrhundert erbauten Burg. Der Torbogen ist bereits weg. Doch mehr soll es nicht werden. Dafür ging man gemeinsam mit dem zauberhaften Sohn der Gemeinde, Tony Rei, Wolfgang Werner, Paul VI. Anton Esterházy, Großneffe und Nachfolger in der Familie des 1989 verstorbenen Fürsten Paul V. Esterházy de Galantha, zahlreichen Gemeinderäten sowie Bürgern auf die Straße. "Wir wollten und wollen auch in Zukunft die Ruine so erhalten, damit sie keinem weiteren Verfall preisgegeben wird. Sie hat eine gewaltige Geschichte und ist für unsere Ortskultur von höchster Bedeutung", betont Bürgermeister Johann Giefing in seiner Rede.
Aus Angst um das Ende für die gesamte Ruine will man auch kein böses Blut mehr. Gemeinsam soll der Erhalt der Ruine gewährleistet werden. Giefing: "Wir strecken der Eigentümerverwaltung trotz all der unverständlichen Vorgehensweisen die Hand aus. Unsere Hand muss jedoch im Rahmen unserer Möglichkeiten angenommen werden."
Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen, wie Giefing meint: "Eine Revitalisierung im Sinne unserer Kinder, Enkel und Urenkel wäre möglich gewesen. Es ist jedoch kein Interesse der Eigentümervertretung vorhanden. Meine Aufgabe heute ist es nicht, den Namen Esterházy in Misskredit zu bringen. Im Gegenteil, wir Schwarzenbacher sind heute noch über einmalige Leistungen Esterházys dankbar. Esterházy hat unsere Kirche mit Hochaltar, Kanzel, Orgel und Bänken ausgestattet und zudem unsere Volksschule erbaut und finanziert."
Mehr Glück dürfte man mit Paul VI. Anton Esterházy an der Spitze der Esterházy Betriebe haben. Doch der kämpft derzeit noch um sein Erbe, verspricht aber - sollte wieder die Familie Esterházy das Sagen haben - schon jetzt die Rekonstruktion des Torbogens. "Es ist ein Schande, dass kulturelle Säulen der Region den derzeitigen Verantwortlichen zum Opfer fallen. Hier wird das historische Erbe mit Füßen getreten und das unter dem Namen Esterházy. Heute ist da, wo Esterházy drauf steht, nicht Esterházy drin."
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