Senioren sicher am Steuer
WIENER NEUSTADT. Langsamere Reaktionszeiten, angeschlagene Gesundheit oder schlechteres Sehvermögen: Mit dem Alter steigt bei den Autofahrern ab 65 Jahren die Unfallgefahr.
In Österreich weist die Gruppe der über 85-Jährigen gemessen an der Bevölkerungszahl die höchste Anzahl von tödlich Verunglückten im Straßenverkehr auf. Die Zahl der tödlich Verunglückten ist pro 10.000 der Altersgruppe drei Mal so hoch wie im Schnitt und fast doppelt so hoch wie in der Risikogruppe der 15- 24 Jährigen, wie eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. "Auch die 75- bis 84-Jährigen weisen pro 10.000 Personen mehr Verkehrstote auf als die 15- bis 24-Jährigen", heißt es von Seiten des Verkehrsclubs Österreich.
52 Jahre sitzt Johann Machowetz bereits hinterm Steuer. Kein Ende in Sicht. "Ich fühle mich verkehrstüchtig genug, ein Fahrzeug zu lenken", betont der umtriebige Gemeinderat. "Das Hör- und Sehvermögen sind ungetrübt. Die Reaktionsfähigkeit ist einwandfrei", versichert Machowetz. Daher sitzt der 70-Jährige tagtäglich im Auto. "Meine Familie - meine Frau hat zwar einen Führerschein, fährt aber nicht - meine Hobbys und meine Verpflichtungen mit Politik, Kirche und Chor machen ein Auto unverzichtbar. Dazu denke ich, ein sehr guter Autofahrer zu sein. Ich stelle sicher kein Risiko dar. Noch nicht," schmunzelt der ehemalige Fahrlehrer und fragt sich: "Werde ich es mir eingestehen, wenn es soweit ist? Inwieweit kann man es selbst abschätzen?"
Sorgen macht sich der Wiener Neustädter deswegen überhaupt keine. "Meine Frau neckt mich jetzt schon gerne beim Autofahren wegen meines Alters. Sie würde etwas sagen, wenn sie sich nicht mehr sicher fühlt. Auf meine Kinder und Enkelkinder ist da ebenfalls Verlass. Sie sind alle miteinander ehrlich genug, um mir zu sagen, wenn ich nicht mehr fahrtüchtig bin", ist sich Machowetz sicher.
Zur Sache
Was von älteren Menschen beim Autolenken zu beachten ist:
- Beim Gesundheitszustand älterer Menschen gibt es sehr große Unterschiede. Neben sehr fitten älteren Personen nimmt mit dem Alter aber die Zahl jener zu, die gesundheitliche Probleme haben.
- Viele Medikamente haben negativen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit. Unbedingt Hausarzt dazu fragen.
- Mit dem Alter nehmen in der Regel (Ausnahmen bestätigen die Regel) die Sehstärke und Reaktionsfähigkeit ab.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.