Startschuss für Sanierung der Aluschlackendeponie
WIENER NEUSTADT. 50 neue Arbeitsplätze und zwei neue Firmen sind die positiven wirtschaftlichen Nebeneffekte der Sanierung der Aluschlackendeponie am Rande der Allzeit Getreuen - inklusive innovativen Sanierungskonzept.
"Mit einer neuartigen Technologie wird das in den Abfällen noch enthaltene metallische Aluminium getrennt und einem Schmelzprozess zur neuerlichen Herstellung von Al-Legierungen zugeführt. Dieses Verfahren bewirkt gegenüber dem ursprünglich vorgesehenen Sanierungskonzept eine enorme Reduktion an Emissionen, konkret rund 800.000 Tonnen klimarelevantes CO2. Eine Menge, die dem CO2 Ausstoss eines PKW entspricht, würde dieser 16.800 mal die rund 370.000 km lange Strecke von der Erde zum Mond zurücklegen. Die ARGE Sanierung Altlast N6 wird rund 80 Prozent der Ablagerungen als Rohstoff verwerten. Der Rest wird so behandelt, dass er keinen gefährlichen Abfall mehr darstellt und umweltgerecht entsorgt", erklärt Michael Zorzi von der Bundesaltlastensanierungsgesellschaft.
Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger sieht auch den wesentlichen wirtschaftlichen Faktor für die Region: "Besonders erfreulich ist, dass dadurch 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, zwei Firmen bereits ihre Niederlassungen in Wiener Neustadt errichtet haben und auch die niederösterreichische Wirtschaft massiv profitiert. Positiv ist auch, dass am Technologie-Hot-Spot Wiener Neustadt ein Projekt den Zuschlag erhalten hat, das hochtechnologisch Rohstoffe gewinnt und dabei die Emissionen reduziert werden können.“
210 Millionen Euro kosten die Arbeiten bei der Altlast. Acht Jahre wird eine eigens dafür gegründet ARGE bestehend aus den Unternehmen Wilhelm Geiger Gesellschaft m.b.H., Umweltschutz Ost GmbH und Huber Umweltmanagement GmbH beschäftigt sein, um die Umweltbombe zu entschärfen.
Zur Sache
Geschätzte eine Million Tonnen Abfälle, davon rund 700.000 Tonnen Aluminiumkrätzestäube, lagern in der Aluschlackendeponie Wiener Neustadt. Die Aluminiumschlackendeponie Wiener Neustadt wurde in den Jahren 1974 bis 1991 mit Abfällen der Holz- und Textilindustrie sowie Aluminiumkrätzestaub gefüllt. Seit 1991 ist sie als gefährliche Altlast eingestuft. Die jahrzehntelangen Ablagerungen haben die Beeinträchtigung des Grundwassers und die Entstehung von Wasserstoff, Methan und Ammoniak zur Folge. Ab sofort wird diese Deponie von der ARGE Sanierung Altlast N6 geräumt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.