Frank Stronach – Warum tut er sich das an?

Eine Partei zu gründen und in eine Wahl zu gehen sind eine große Herausforderung. Auch, weil man dazu viele Personen braucht, die mitmachen. Vor allem Personen, die dann in der Öffentlichkeit die Parteilinie vertreten. Im Idealfall sind das Top-Leute, im Regelfall Gescheiterte aus anderen Parteien, die hier ihre Chance sehen. Der große Businessman Stronach ist auf der ganzen Welt angesehen und hat sich sein „Denkmal“ über viele Jahre schwer erarbeitet. Gerade ist er dabei, es in wenigen Wochen selbst zu zerstören. Wie schlecht seine Personalauswahl ist, zeigt das Gespräch auf Radio NÖ, wo er den Text der Landeshymne und die Anzahl der Gemeinden in NÖ nicht im Ansatz wusste. Das sind strategische Fehler, die von seinem Team zu verantworten sind, denn die müssen wissen, wie der "Hase" in Österreichs Politik läuft und ihn dementsprechend vorbereiten. Seine Ideen und sein Programm würden sicher viele unterschreiben, aber er wird noch merken, dass es nicht umsetzbar ist. Die Politik ist eine Showbühne und jeder, der mitspielt, wird gründlich eingeschult, was er wie, wann und wo zu tun und zu sagen hat. Völlig egal von welcher Partei man kommt, wird man, sobald man selbst in „tragender“ Rolle ist, die vorhandene Suppe mitkochen, weil sie viele Vorteile für den einzelnen bringt. Dass ihm im Vorfeld jetzt noch alle möglichen Projekte um die „Ohren fliegen“, die nichts wurden oder scheiterten, ist bei so einer Wahl leider normal. Und dann kommen noch sein Wohnsitz in Canada und das stattliche Alter dazu, welche es schwer machen, den Menschen überzeugend mitzuteilen, dass man die nächsten Jahre selbst am Ruder sitzen wird. Somit - bei aller Wertschätzung dieses erfolgreichen Menschen - wäre es besser gewesen, sich nicht auf eine Wahlschlacht in Österreich einzulassen. Hier kann er nur verlieren! Idealbesetzung wäre er als Bundespräsident, wo man sich so eine weltbekannte Persönlichkeit wie Herrn Stronach wünschen würde. Aber dann müsste er wirklich hier wohnen – ob er das will….?