Bahnpendler: Frust über ÖBB-Fahrplan
Auf der "alten" Westbahn nichts Neues. Die Bahnkunden sind vom Fahrplanwechsel 2013/2014 enttäuscht.
REGION WIENERWALD (mh). Noch versteckt sich die Sonne im Morgengrauen hinter den Hügeln des Wienerwalds. Dutzende Frauen und Männer sind am Tag eins nach der Umstellung auf den neuen ÖBB-Fahrplan mit ernsten Mienen auf dem Weg zum Bahnhof. Ungezwungene Heiterkeit über das "starke Angebot für Pendler und Schüler" – wie der Fahrplanwechsel 2013/2014 von den Bundesbahnen angekündigt wurde – ist nicht zu erkennen. Der Neulengbacher Wien-Pendler Herbert Heger ist enttäuscht: "Nach dem Ärger über gewisse Schwächen im Fahrplan im vorigen Jahr kam die Frohbotschaft. Die Fahrplanmacher hätten sich mit den Anrainerbürgermeistern an einen Tisch gesetzt und vieles beplaudert, was die Pendlerherzen so bewegt. Doch es hat sich wieder kaum etwas geändert."
"Nur Fahrplankosmetik"
"Wenn Frau Zwirschina zwischen Neulengbach und Tullnerbach-Pressbaum einen Arzttermin hat, soll sie gefälligst zwei Stunden früher fahren oder sich ein Taxi nehmen", so Heger.
Über die ausgedünnten Abendverbindungen vom Wiener Westbahnhof nach Eichgraben ist Julia Graf verstimmt: "Auf Züge, die in Eichgraben stehen bleiben, muss ich manchmal eine Dreiviertelstunde warten." Auch Alex Weisz ist sauer: "Nach dem Nachtdienst in Wien schaffe ich es ganz knapp nicht zum Zug um 7.16 Uhr vom Westbahnhof nach Hause. Ich muss dann fast zwei Stunden auf den Regionalexpress warten, der am Bahnhof Eichgraben-Altlengbach hält. Kein Wunder, dass immer mehr Leute wieder mit dem Auto fahren." Fazit: Die von der ÖBB versprochene Angebotsverbesserung im Nahverkehr mit der Fahrplanumstellung ab 15. Dezember 2013 ist für die Pendler der Linie S50 auf der "alten" Westbahn über Rekawinkel hinaus nicht zu erkennen.
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