100 Jahre NÖ
Die Medizin im Wandel: Zwettl als fixer Klinik-Standort

- Das Zwettler Krankenhaus im vorigen Jahrhundert am Standort des heutigen Gemeindeamtes.
- Foto: Franz Almeder
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
100 Jahre NÖ: Zwettl gilt seit jeher als fixer Klinik-Standort und gibt damit Versorgungssicherheit.
ZWETTL. Schon im Mittelalter gab es im Raum Zwettl Institutionen, die sich um die Versorgung kranker Menschen bemühten. Im Kloster Zwettl entstand dank einer Stiftung Hadmars II. von Kuenring unter Abt Rüdiger (1174–1191) das älteste Spital des Waldviertels. In diesem „hospitale pauperum“, das jedenfalls 1194 bereits existierte, konnten 30 Arme unterkommen. So weit die Ansätze der medizinischen Versorgung im Bezirk Zwettl.
In Zwettl selbst entstand vor 1295, ebenfalls durch tatkräftige Unterstützung seitens der Kuenringer, das Bürgerspital.
Der tatsächliche Vorläufer des Allgemeinen öffentlichen Krankenhauses und heutigen Landesklinikums war aber das städtische Siechenhaus, das laut einem Historiker-Bericht 1564 erstmals erwähnt wurde. Es lag vor dem Unteren Stadttor am Kampufer und war zur Aufnahme verarmter oder kranker Nichtbürger bestimmt.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Siechenhaus demnach immer mehr als Krankenhaus – auch für durchreisende Personen – verwendet. Schon 1856 beantragte daher Bürgermeister Franz Haunsteiner, dass das Siechenhaus in eine öffentliche Krankenanstalt umgewandelt werde. Ein Vorschlag, der trotz zahlreicher Initiativen verschiedener Zwettler Kommunalpolitiker erst 1872 verwirklicht wurde. Am 25. November 1872 beschloss nämlich der NÖ Landtag, „daß das in Zwettl errichtete Spital als eine Öffentliche Krankenanstalt erklärt werde.“
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten bemühten sich die Verantwortlichen zwar immer wieder, das Zwettler Krankenhaus den sich ständig ändernden medizinischen Gegebenheiten und den wachsenden Ansprüchen anzupassen. Doch erst den Bürgermeistern Anton Denk, Franz Eigl und Ewald Biegelbauer ist es gelungen, einen Neubau durchzusetzen. Am 28. April 1973 nahmen Landeshauptmann Ökonomierat Andreas Maurer und Landesrätin Anna Körner den ersten Spatenstich zum Neubau des Zwettler Krankenhauses auf dem Propsteiberg vor.
Letzter Umbau vor 20 Jahren
Seit der Eröffnung im Jahr 1979 nahm das neue Krankenhaus eine äußerst positive Entwicklung. Vor allem die orthopädische Abteilung unter Medizinalrat Manfred Weissinger brachte zahlreiche Patienten aus nah und fern in das Haus, sodass der Platz bald zu klein wurde. Auch erschien es nach 20 Jahren an der Zeit, das gesamte Gebäude mit seinen Einrichtungen den neuen Anforderungen anzupassen.
Am 11. Oktober 2002 konnte der Spatenstich für dieses große Projekt durch Landeshauptmann-Stellvertreterin Heidemaria Onodi, Landesrat Wolfgang Sobotka, Bürgermeister Franz Pruckner und Gesundheitsstadtrat Manfred Weissinger vorgenommen werden.
Seit 1. Jänner 2006 gehört das Zwettler Krankenhaus als „Landesklinikum Waldviertel Zwettl“ zur Landeskliniken-Holding.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.