Anrufsammeltaxi auf Wartebank
Gemeinden suchen nach neuen Lösungen
Elf Waldviertler Gemeinden beschäftigen sich seit 2018 mit Anrufsammeltaxi Systemen, die darauf abzielen, die Anbindung von Ortschaften an den Hauptort zu verbessern.
REGION. „Der öffentliche Verkehr im Waldviertel wurde in den letzten Jahren optimiert. Vor allem die Anbindung vom Hauptort in die Bezirksstädte Krems, Zwettl und Horn. Wo wir großen Verbesserungsbedarf sehen ist die Anbindung der Ortschaften an den Hauptort: Kinder müssen zur Musikschule oder zum Fußballplatz, Senioren zum Arzt oder zum Einkaufen, Angestellte zum Arbeitsplatz, etc. Hier möchten wir eine regionale Lösung schaffen", erläutert Landtagsabgeordneter Josef Edlinger, Obmann der LEADER-Region Kamptal.
Eine Planungsfirma wurde beauftragt, das Modell "IST Mobil" detailliert auszuarbeiten. Bei diesem Modell führen regionale Taxiunternehmen an sieben Tagen die Woche Fahrten durch, die über ein Callcenter koordiniert werden. Der Tarif basiert am VOR Tarif, zusätzlich ist ein Komfortzuschlag zu bezahlen.
Ergebnisse bisher ernüchternd
Die eingeholten Angebote waren ernüchternd, die jährlichen Kosten sind für die Gemeinden nicht finanzierbar. Die Gründe hierfür liegen in der Länge der geplanten Fahrtstrecken von den Ortschaften zum Hauptort, der dünnen Besiedelung in den Ortschaften sowie der Möglichkeit mit dem Anrufsammeltaxi auch Bezirkshauptstädte in 20 bis 30 Kilometern Entfernung anzufahren.
Bürgermeister Gerhard Wandl, Obmann der Kleinregion Kampseen: "Mir ist es wichtig, die mobile öffentliche Grundversorgung zu sichern und zu verbessern. Ein Modell wurde detailliert durch Experten ausgearbeitet und Angebote eingeholt. Schon Kafka sagte: ‚Wege entstehen dadurch, dass man sie geht' - wir haben einen Weg eingeschlagen, der uns noch nicht zum Ziel führt. Doch wir bleiben dran und sind auf der Suche nach neuen Wegen.“
"Wir bleiben dran"
Engagierte Personen der Leaderregion Kamptal, allen voran Obmann Josef Edlinger sowie die Bürgermeister Gerhard Wandl (Rastenfeld), Andreas Pichler (Lichtenau) und Karl Elsigan (Schwarzenau), organisierten vor kurzem eine Exkursion in den Bezirk Baden, um mehr über die Anrufsammeltaxi-Systeme Steinfeld und Kottingbrunn zu erfahren. Steinfeld fährt sieben Tage die Woche durch fünf Gemeinden und Kottingbrunn nutzt vorwiegend Fahrten ins Betriebsgebiet.
"Wir werden in den nächsten Wochen diskutieren, wo unser Bedarf liegt und welche Nahverkehrslösungen wir brauchen. Anschließend wollen wir uns mit regionalen Taxiunternehmen zum Gespräch treffen. Wir bleiben dran", unterstreicht Karl Elsigan, Obmann der Kleinregion ASTEG.
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