Landesgericht Krems
Hanfplantage für Schmerztherapie
Der 64-jährige Beschäftigungslose aus dem Bezirk Zwettl musste sich am Kremser Landesgericht wegen des Verbrechens gegen das Suchtgiftgesetz und wegen der Vorbereitung zum Suchtgifthandel verantworten. Die Polizei hatte in seinem Garten vierzehn Cannabisstauden und ein Kilo bereits geerntetes Cannabiskraut gefunden.
Verkauf nie geplant
Verteidiger Franz Eckl aus Zwettl führte aus, dass sein Mandant nie an einen Verkauf des Suchtgifts gedacht hätte. Dieser hätte die Stauden gepflanzt, da er seine chronischen Schmerzen mit dem Rauchen des Cannabis habe bekämpfen wollen. Er wisse jetzt, dass das ein Fehler gewesen sei und befinde sich seit geraumer Zeit freiwillig in einer Suchtberatung.
Der Beschuldigte gab an, dass er sehr bescheiden und zurückgezogen von 350 Euro im Monat, die er von seiner Frau als Unterhalt bekomme, lebe. Hin und wieder gehe er Aushilfsarbeiten nach.
Schmerztherapie
Er sei an Cannabis gewöhnt gewesen und habe zu Therapiezwecken das Suchtgift konsumiert. Nie habe er damit handeln wollen. Er wolle auch weiterhin die Suchtberatung aufsuchen, diese habe ihm geholfen.
Diversion
Der Richter stellte das Verfahren gegen den bisher Unbescholtenen vorläufig mittels Diversion mit zweijähriger Probezeit ein. Pauschalkosten von 150 Euro erlegte er dem 64-Jährigen auf und zeigte sich besorgt, ob dieser den Betrag ob seines geringen Einkommens auch leisten könne. „Keine Sorge, die Verwandtschaft wird mir schon aushelfen“, meinte der Beschäftigungslose voller Zuversicht. -Kurt Berger
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