Spinnen die Finnen?
Etwas verrückt in Bezug auf das Saunieren sind die Finnen wohl schon, wie aus erster Hand berichtet wurde.
SCHWARZENAU (kuli). Auf Einladung von Aloisia Österreicher, Ortsgruppenleiterin des NÖ Bildungs- und Heimatwekes, gestalteten Elisabeth und Wolfgang Leidenfrost aus Limpfings am 20. Februar 2015 einen informativen und heiteren Vortragsabend in der Kaminstube H. Hahnl. „Tervetuloa Suomessa!“ Mit diesen Worten (Willkommen in Finnland) begann der erste Teil des umfassenden Vortrages über Geografie, Klima und Bevölkerung Finnlandes, reichlich garniert mit Fotos aus der eigenen Kamera, die während des 16-jährigen Aufenthalts des gebürtigen Deutschen und seiner Waldviertler Ehefrau in der Umgebung von Kuusamo am Polarkreis entstanden sind. Die sechzig Zuhörer erfuhren allerhand über die finnische Lebensweise, was in keinem Reiseführer steht. Da sich die Leidenfrosts beruflich mit dem Saunabau beschäftigen, galt der zweite Teil des Vortrages ganz und gar dieser charakteristischen Besonderheit im skandinavischen Norden Europas, die mittlerweile in abgewandelter Form auf dem ganzen Globus anzutreffen ist. In Finnland ist die Sauna eine Art Lebensmittelpunkt, ersetzt sie doch u.a. Beisl, Arztpraxis und Psychotherapeutenzimmer. Daher gelten dort keine strengen Regeln wie hierzulande, jeder darf auf die Signale des eigenen Körpers achten und dementsprechend die Schwitz- und Abkühlungsphasen ganz nach eigenem Gusto gestalten. Wichtig sind nur genügend Sauerstoff- und Flüssigkeitszufuhr, wobei sich das isotonische Saunabier bestens bewährt hat. Aus kommunikationspraktischen, nicht aus sittlichen Gründen, sauniert man in Finnland stundenlang getrenntgeschlechtlich und – niemals allein, dafür so oft wie möglich, solange man sitzen kann.
Als letzten Programmpunkt wurde ein TV-Beitrag der Reihe „Galileo“ als Video gezeigt, in dem über skurrile Spezialitäten wie Omnibus-, Eis- oder Zeltsauna, aber auch über die ursprüngliche, brandgefährliche Rauch-Sauna sowie heroisch empfundenes Eislochbaden als probates Abkühlungsmittel berichtet wird.
Die Leidenfrosts verzichteten auf ein Honorar, so dass das Körberlgeld der Caritas für ihr Projekt mit rumänischen Straßenkindern gespendet wird, wie Frau Österreicher zum Abschluss des Abends dankbar und erfreut mitteilen konnte.
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