Stift Zwettl: Großer Festreigen zum 875. Geburtstag
Höhepunkt ist Festgottesdienst mit Nuntius Zurbriggen am 15. September - Stiftskirche fertig renoviert
STIFT ZWETTL. Die Feierlichkeiten zum 875. Geburtstag des Zisterzienserstiftes Zwettl steuern ihrem Höhepunkt zu. Die Hauptveranstaltung des Festreigens ist am 15. September ein Dankgottesdienst mit Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, musikalisch umrahmt von Mozarts "Großer Messe c-Moll".
Renovierung abgeschlossen
Das Dankfest am Sonntag, 15. September bildet zugleich den Abschluss der Renovierung des Stiftes. Im Rahmen mehrjähriger Arbeiten wurde die Stiftskirche restauriert, die Kreuzrippengewölbe und Säulen, der Hochaltar und die 15 Seitenaltäre, zudem wurden auch Teile der Fassade und des Daches sowie die berühmte Egedacher Orgel und die historischen Glasfenster erneuert. Die Finanzierung teilten sich Land, Bund, Stadt, Diözese sowie der Verein "Freunde des Zisterzienserstiftes Zwettl", der am 30. April 2014 im Rahmen seiner nächsten Generalversammlung einen Dankgottesdienst feiern wird.
Auch die Schatzkammer des Stifts wurde neu gestaltet und wird am Samstag, 14. September, um 17 Uhr feierlich eröffnet. Zahlreiche wertvolle Kunstschätze des Stifts sind ab dann für das Publikum zugänglich. An die Eröffnung der Schatzkammer schließt ein Festkonzert in der Stiftskirche an, die ab dann wieder geöffnet ist.
Gründung in Kuenringer-Zeit
Die Ansiedlung der Zisterzienser im Waldviertel datiert auf das 1138 zurück, als der Kuenringer Hadmar I. durch eine Stiftung Mönchen aus Stift Heiligenkreuz die Errichtung eines ersten Klostergebäudes am Kamp ermöglichte. Die wirtschaftliche Basis des Stiftes bildete die Kultivierung des Landes. 1159 konnte die erste romanische Klosterkirche geweiht werden, die im 14. Jahrhundert durch einen gotischen Kirchenbau ersetzt wurde.
Kriege und die Reformation bescherten dem Kloster im 15. und 16. Jahrhundert schwierige Zeiten. Im Barock setzte dann aber eine Periode der religiösen und wirtschaftlichen Erneuerung ein; u.a. wurden die Stiftsgebäude vollkommen umgestaltet und die Kirche fertiggestellt und im Innern kostbar ausgestattet. Mit dem Kirchturm erhielt das Stift sein unverkennbares Wahrzeichen. Joseph Munggenast und Paul Troger gestalten den barocken Bibliothekssaal.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte im Rahmen der Josephinischen Kirchenreform eine weitgehende Veränderung des klösterlichen Leben, die Mönche wandten sich vermehrt der Seelsorge in den anvertrauten 15 Pfarren zu.
Im 20. Jahrhundert überstand das Stift die beiden Weltkriege und die NS-Zeit weitgehend unbeschadet. Mit der Gründung des Bildungshauses in den 1920er-Jahren und der "Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal" als "Projekt für die Zukunft" entstanden neue Arbeitsfelder in der Seelsorge.
Infos zum Stift und den umfangreichen Jubiläumsfeierlichkeiten 2013/14: www.stift-zwettl.at
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