Pflege
Zwettler werden immer älter

Gerald und Erika Klein sowie Maria Wurz (v.l.). | Foto: bs

Die Zahl alter Menschen im Bezirk steigt rasant. Die Politik reagiert mit neuen Pflegekonzepten.

BEZIRK ZWETTL. Die Zahl der Menschen mit 80 Jahren und älter wird im Bezirk Zwettl bis 2035 um 23 Prozent steigen. Derzeit werden rund 51 Prozent im Bezirk informell, das heißt insbesondere durch Angehörige, gepflegt. 32 Prozent durch mobile Dienste, knapp neun Prozent sind in der 24-Stunden-Betreung und rund acht Prozent stationär in Pflegeheimen (siehe zur Sache).

Mobil vor stationär

Wenn sie an ihre Zukunft denken haben die Zwettler ganz klare Vorstellungen. Neun von zehn wollen auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben. Das Land Niederösterreich plant deshalb, eine ‚Pflege daheim‘-Garantie einzuführen und den Grundsatz ‚Mobil vor stationär‘ im Pflegesystem verankern. Auch für pflegende Angehörige soll es Verbesserungen geben (siehe Interview).
Die Bezirksblätter haben Betroffene im Bezirk befragt. So pflegt etwa Gerald Klein aus Zwettl seit etwas mehr als zwei Jahren seine Mutter: "Sie ist fast über Nacht zu einem Pflegefall geworden", erzählt er über die Parkinson-Erkrankung seiner Mutter Erika beim Bezirksblätter-Lokalaugenschein.
Der schwere Krankheitsverlauf führte zu einer rapiden Verschlechterung des Gesundheitszustandes, bis hin zur Bettlägerigkeit. "Ich bin mehr oder weniger den ganzen Tag für sie da und mache das auch gerne", so Gerald, der selbst demnächst den 60. Geburtstag feiert. "Ich kann ihr dadurch von früher etwas zurückgeben", sagt er.
Unterstützung holt er sich vom mobilen Pflegedienst der Caritas. "Diese übernehmen vor allem die Körperpflege und medizinische Tätigkeiten, die nur von diplomiertem Personal durchgeführt werden dürfen", erklärt Gerald Klein. Er zollt den Pflegerinnen höchsten Respekt für deren Arbeit.
Maria Wurz von der Caritas, die bei unserem Besuch Dienst versieht, gibt dieses Kompliment prompt zurück: "Die Angehörigen sind sehr wichtig für eine gute Betreuung und das Zusammenspiel aller Personen. Doch es ist auch notwendig, dass sich die Angehörigen ihre Freizeit nehmen." Dies kann Gerald Klein nur bestätigen: "Meine vielen sozialen Kontakte ermöglichen mir diese Tätigkeit. Und im Notfall übernimmt einer meiner Brüder."
Für die bald 80-jährige Erika Klein ist die Pflege daheim somit – abhängig von ihrem Gesundheitszustand – wohl noch für einige Zeit gewährleistet.

Zur Sache:
Zahl der Pflegegeldbezieher im Bezirk: 2800
Pflege durch Angehörige: 51,4 Prozent
Mobile Dienste: 32,3 Prozent
24-Stunden-Pflege: 8,6 Prozent
Pflegeheim: 7,7 Prozent

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