Alte Anlage hat ausgedient
Kläranlage auf höchstem technischem Niveau eröffnet
In Martinsberg fand die offizielle Eröffnung der neuen Abwasserreinigungsanlage statt.
MARTINSBERG. Nicht nur das astronomische Zentrum greift nach den Sternen, auch die neue Abwasserreinigung spielt viele Stückerl und kann mit etwas Besonderem aufwarten: Sie funktioniert ohne chemische Zusätze.
Neben politischen Vertretern der Nachbargemeinden reiste auch VP-Landeshauptfrau Mikl-Leitner in die „unglaublich schöne Gemeinde“ nach Martinsberg an.
„Er ist ein treuer, aber auch teurer Freund“,
benannte die Landeschefin scherzhaft Bürgermeister Friedrich Fürst. Die SPR-Anlage (Sequencing-Batch-Reactor-Verfahren) verbunden mit einer Photovoltaikanlage kostete schließlich 2,3 Millionen Euro. 40 Prozent Fördergelder kommen vom Bund und knapp 40 Prozent vom Land.
Die Natur reinigt
48 Jahre hat die alte Kläranlage gedient. Im Oktober 2022 ging die neue bereits in Betrieb. Seitdem flossen 121.000 Kubikmeter Abwasser durch die Rohre. Die Abwasserreinigung ist eine Aufstauanlage, die im Belebungsbecken das Wasser lüftet und reinigt, und besitzt eine Sandfang- und Rechenanlage. Eine Zugabe von Eisen- oder Aluminiumsalzen ist notwendig, um Phosphate zu entfernen. Die restlichen Aufgaben übernehmen Luft, Mikroorganismen und Zeit. Die geringe, übrigbleibende Menge an Klärschlamm wird einmal jährlich abgepresst und einer Kompostierung zugeführt. Eine Photovoltaikanlage mit Speicher produziert mehr Strom, als die Kläranlage verbraucht. Insgesamt weist diese ein ökologisch gutes Prinzip auf, welches für eine Abwasserreinigung gefunden wurde. Horst Fürst und Johannes Eder sind die Klärwärter, die stets ein Auge auf die Anlage werfen, damit diese wie am Schnürchen läuft.
Entstehen im Miteinander
Als zukunftsorientiertes Projekt, das in einem Miteinander entstanden ist, bezeichnete Mikl-Leitner die Kläranlage – ein Miteinander aber auch durch die vielen Vereine, wie zum Beispiel die Sternwarte Orion, die mit der Entdeckung eines Kometen im Vorjahr Geschichte schrieb. Das astronomische Zentrum besichtigte Mikl-Leitner im Anschluss an die Veranstaltung. Sie gratulierte der gesamten Gemeinde mit dem Bürgermeister an der Spitze und ebenso Andreas Datzinger aus der Landesabteilung WA4,
„der es immer wieder versteht, Millionen zu vergraben“,
spaßte die Landeshauptfrau.
Noch ein Grund zum Jubeln
Bei der Eröffnung fand sie auch einen weiterer besonderen Anlass zu gratulieren. Gemeindechef Friedrich Fürst feierte im August seinen 70. Geburtstag. Sie überreichte ihm eine Flasche Wein aus ihrer Heimatregion.
Dafür durfte Mikl-Leitner aber auch ein Körberl mit regionalen Obst- und Gemüsesorten mitnehmen. Die Segnung der Kläranlage nahm Pastoralassistentin Eva Spreitzer vor und den Festakt untermalte die Trachtenmusikkapelle Martinsberg. „Wir haben eine Tracht, die schon 22 Jahre alt ist“, ließ der Bürgermeister nebenbei fallen, worauf die Landeshauptfrau konterte:
„I hob g´wusst, des wird teuer.“
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