Helene Blum und Harald Haugaard bezauberten Konzertbesucher in Zwettl
Das heurige Abschlusskonzert der JEUNESSE-Saison gehörte zum Feinsten, was je im Stadtsaal geboten wurde.
ZWETTL (kuli). Bereits zum zweiten Mal kamen die Nordländer nach Zwettl, diesmal mit einer frisch gepressten CD ("Droplets of Time") im Gepäck, um die darin enthaltenen Songs live mit einer großartigen Band vorzutragen. Die mädchenhaft glasklare Stimme und das strahlende Wesen der Helene Blum fesselte von der ersten Sekunde an die Zuhörer, von denen manche die Wohlfühl-Tränen nicht unterdrücken konnten. Dazu das einfühlsame Geigenspiel vom ersten studierten Folk-Violinisten Europas, der mal wie ein zappeliger Derwisch, mal wie ein bescheidener Ripieno-Streicher die Bühne beseelte. Die Band mit Gitarrist Mikkel Grue ("der coole Guy aus Kopenhagen"), Precussionist Sune Rahbek und dem Double-Bassist Tapani Varis ("den haben wir in Finnland gefunden, weil es in Dänemark keinen so guten gibt") verstand es exzellent, rhythmische, harmonische und melodiöse Akzente zu setzen und den Hintergrund unaufdringlich und trotzdem spannend zu gestalten, so dass im Zuhörerohr ein perfektes Klanggebilde entstand, das vielgestaltige Emotionen zu transportieren verstand. Die Melancholie des Nordens war ebenso darunter wie die Freude an Tanzen und Kaffee oder auch Erinnerungen an eine intensive Verliebtheit mit Nachschwingungen bis heute. Viel zu schnell erschien das Programm erfüllt und die Vorstellung beendet. Immerhin konnten noch Zugaben erklatscht werden, wenn auch die Zahl der Hände eher bescheiden war. Es war ein kleines, aber feines Publikum, für die Helene und Harald ihr ganzes Können auspackten und bei dem sie im wahrsten Wortsinne Begeisterung auslösten. Darunter war auch eine Partie Schwarzenauer, die ohne die Mitwirkung von EUROPA in SCHWARZENAU-Dänemark.2017 nicht auf die Idee gekommen wären, diesen glücklichen Zufall zur akustischen Verkostung dänischen Kulturguts zu nutzen und bis in die Bezirkshauptstadt zu reisen.
In Erinnerung wird dem kulturell beflissenen Häuflein sicher das Maultrommel-Solo von Tapani Varis bleiben, der angeblich sieben Jahre lang dieses winzige Instrument an der renommierten Sibelius-Akademie studiert haben soll.
Das Konzert war ein mehr als würdiger Saisonabschluss der Jeunesse musicale in Zwettl.
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