Grüne Verkehrszählung: 40% weniger LKW
Für die Lokalpolitiker hält die eingetrene Entlastung nicht die davor versprochenen Werte.
ZWETTL (bs). Die Grünen Zwettl präsentierten am 21. September 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz ihre durchgeführten Verkehrszählungen in der Stadt Zwettl. Demnach sei vom 24. Mai 2017 (vor der Umfahrungseröffnung) zum 13. September 2017 (nach der Umfahrungseröffnung) zwar ein markanter Verkehrsrückgang zu verzeichnen gewesen, die versprochene Entlastung jedoch nicht eingetreten.
Im Konkreten konnten die Grünen einen Rückgang von 28,6 Prozent beim PKW-Anteil und ein Minus von 39,2 Prozent beim Schwerverkehr ausmachen. Davor war von zumindest einer Verkehrsentlastung um die Hälfte die Rede. "Die Entlastung ist zwar da, aber nicht in dem versprochenen Ausmaß", folgert etwa Ewald Gärber.
Für Andreas Piringer ist das Projekt überdimensioniert: "Wir sind immer für eine Zwettler Umfahrung von Waidhofen nach Krems gewesen", spricht der Bezirkssprecher die seiner Meinung nach zu lange Trasse an.
Kinderkrankheiten
Die Grünen kommentierten die Kinderkrankheiten nach dem Start der Umfahrung, etwa was Beschilderungen betrifft, nur am Rande. Für die T-Kreuzung nach der Hauptabfahrt von Krems kommend würden die Grünen eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Strecke Zwettl-Rudmanns anregen: "Bislang ist zum Glück nichts Gravierendes passiert. Ich gebe jedoch zu bedenken, dass ab Herbst das Wetter schlechter und die Bremswege länger werden", so Gärber.
Generell forderten die Grünen die Stadtregierung auf, das nach der Fertigstellung der Umfahrung versprochene Innenstadtverkehrskonzept unverzüglich anzugehen und umzusetzen. Dass es sich hier jedoch spießt, zeigt für die Grünen jener Umstand, dass die für Jahresende geplante Kanalsanierung der Unteren Landstraße laut Gärber auf zumindest 2018 verschoben wurde.
Junge Grüne starten durch
Die Tochter von Obfrau Silvia Moser, Michaela Haumer, startet in der Grünen Jugend durch. Sie ist nicht nur im Bezirk Zwettl die Ansprechpartnerin für die im Juni 2017 neu gegründete Jugendorganisation IGJ, sondern auch im Landesvorstand vertreten. Als erste Forderung stellen die Jungen Grünen ein 75-Euro-Ticket für alle Studierenden für alle Öffis in Niederösterreich vor. Der entsprechende Antrag wurde jedoch am 21. September im NÖ Landtag ausschließlich von der ÖVP abgelehnt. Silvia Moser dazu: "Leider wird nach dem Jugendticket hier ein Schnitt gemacht und den jungen Leuten das Auto aufgezwungen." Sie danach wieder auf die Öffis zu bringen sei umso schwerer.
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