Caritas Allentsteig-Schwarzenau feiert 30 Jahre
Ein großer Arbeitgeber sucht dringend Pflegepersonal
„Ich danke der Missionarin, die vor 30 Jahren die Hauskrankenpflege in unserer Region in Leben gerufen hat“. So würdigte Karl Elsigan, Bürgermeister der Gemeinde Schwarzenau, die Arbeit von Martha Koll. Sie hat 1984 als erste hauptberufliche Mitarbeiterin den Grundstein für die heutige Caritas Sozialstation Allentsteig-Schwarzenau gelegt.
Vor vier Jahren hat Marianne Bauer die Leitung der Sozialstation für Betreuen und Pflegen zu Hause übernommen. Heute arbeiten 35 Dienstnehmer in der Sozialstation, 34 Frauen und ein Mann, der als diplomierter Krankenpfleger seinen Dienst versieht. Bürgermeister Elsigan ist dankbar für einen Betrieb in der Größe. „Wir haben nicht viele Betriebe mit mehr als 30 Mitarbeitern“, so Elsigan. Er wünscht sich, dass die Caritas mehr Männer als nur einen „Quotenmann“ beschäftigt, denn auch die Arbeitsplätze für Männer sind rar im Waldviertel.
In der Caritas Sozialstation arbeiten 7 Diplom Gesundheits- und Krankenschwestern, 12 Fachsozialbetreuerinnen mit Ausbildungsschwerpunkt Altenarbeit, 2 Pflegehelferinnen und 14 Heimhelferinnen. Monatlich leisten sie rund 2300 Einsatzstunden und betreuen alte und kranke Menschen (Kunden) in den Gemeinden Allentsteig, Eschenbach, Göpfritz an der Wild, Vitis, Schwarzenau und Brunn an der Wild.
Zusätzlich sind 60 ehrenamtliche und freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Essen auf Rädern im Einsatz. Sie bringen täglich das Mittagessen zu Menschen in den Gemeinden Schwarzenau, Vitis, Windigsteig und Eschenbach.
Als Erfolgsmodell bezeichnete der stellvertretende Bezirkshauptmann Josef Schnabl die Mobilen Dienste der Caritas. „Das ist Balsam für die Betroffenen, aber auch Balsam für die Geldbörsen der öffentlichen Haushalte.“
"Die Heimplätze sind begrenzt und auch die teuerste Form der Betreuung“, sagt Landtagsabgeordneter Franz Mold. Er dankte der Caritas für den Auf- und Ausbau der Mobilen Dienste.
„Es wird immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden“, betonen Caritas Regionalleiter Erwin Silberbauer und Karin Thallauer, Bereichsleiterin für „Familie und Pflege“ in der Caritas der Diözese St. Pölten. Den Grundauftrag der Caritas, Menschen in Not zu helfen, erfüllen wir mit den Mobilen Diensten gut, sagt Thallauer: „Die Hälfte unserer Kunden sind Mindestrentnerinnen und Mindestrentner.“ Das Durchschnittsalter beträgt 81 Jahre.
Dringenden Handlungsbedarf sieht Thallauer in der verstärkten Beratung und Betreuung von Menschen, die an Demenz leiden und deren Angehörige. Thallauer: „Wir beschäftigen drei hauptberufliche Mitarbeiterinnen in der Caritas Kompetenzstelle Demenz und zahlen alles aus Spendengeldern.“ Die Politik ist hier bei der Finanzierung dringend gefordert. Karin Thallauer: „Wir können die steigenden Anforderungen bei der Demenzberatung nicht mehr alleine mit Spenden finanzieren“.
Caritasdirektor Friedrich Schuhböck dankte bei der Feier in Schwarzenau nicht nur den Caritas Mitarbeiterinnen, sondern auch den vielen Freiwilligen bei „Essen auf Rädern“ und den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen bei der ARGE, der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Betreuen und Pflegen zu Hause.
Begonnen hatte die Feier mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Friedrich Mikesch in der Pfarrkirche Schwarzenau. Den Chor zum Festtag bildeten alle Caritas Sozialstationsmitarbeiterinnen unter der Leitung Martina Hirnschall.
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