Raddieben wurden im Mostviertel 22 Diebstähle nachgewiesen
Als Angestellter in einem tschechischen Fahrradgeschäft kannte er sich mit hochpreisigen Rädern gut aus. Gemeinsam mit einem Komplizen, der ihn dazu überredet hatte, drang der Tscheche gezielt in Keller von Wohnhausanlagen ein und transportierte überwiegend teure Fahrräder ab.
„Den Milderungsgrund eines Geständnis brauchen Sie wie einen Bissen Brot“, versuchte der St. Pöltner Richter das angeklagte Duo zu entsprechenden Aussagen zu bewegen. Dabei verwies er auf ein kürzlich gefälltes OGH-Urteil in einem ähnlich gelagerten Prozess, der mit hohen Freiheitsstrafen endete.
Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Tschechen (31 und 39 Jahre) zwischen September 2013 und November 2014 hauptsächlich in den Bezirken Amstetten, Scheibbs und Melk ihr Unwesen getrieben haben. Wieselburg, Böhlerwerk, Ulmerfeld Hausmenning, Kematen, Waidhofen und Pöchlarn, waren einige von mehreren Orten, in denen wertvolle Fahrräder aus Kellern verschwanden. Endstation war nach einem Einbruch im November vergangenen Jahres, als das Duo ein Fahrrad mit Peilsender erwischte, der zur Ausforschung und Verhaftung führte.
25 Räder konnten bei den Tätern sichergestellt werden, 22 Einbrüche konnten die Ermittler den beiden nachweisen.
Während der Hauptangeklagte erst im Prozess ein Geständnis ablegte, bekannte sich der Fahrradverkäufer bereits im Vorfeld schuldig. Verteidiger Christian Hirtzberger wies jedoch darauf hin, dass sein Mandant keine Erinnerung an einzelne Tatorte habe, zumal ihm die Orte namentlich nicht bekannt seien. Per Fotos versuchte daher der Richter die einzelnen Beutestücke den Tätern zuzuordnen. Da von den zahlreichen Zeugen, beziehungsweise Opfern nicht alle zur Verhandlung erschienen waren, musste der Richter den Prozess vertagen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.