Finstere Gesellen mit Tradition

Die "traditionellen" Loaffn aus Holz gibt es eigentlich erst seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts.
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  • Die "traditionellen" Loaffn aus Holz gibt es eigentlich erst seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts.
  • hochgeladen von Markus Weilbuchner

Er nähert sich mit Riesenschritten, der Tag an dem die "Braven" besonders brav und die "Schlimmen" besonders reumütig werden. Der Tag an dem Jungmänner von Admont bis Mandling sich todesmutig vor ihre panisch quietschenden Jungmädels werfen, um sie vor ihrem schlimmsten Albtraum zu bewahren: Dem Krampustag - am 5. Dezember.

Lebendige Tradition
Krampus-Vereine und Nikolo-Spielgruppen sind bisweilen sehr traditionelle Vereinigungen. Die Liebe zur Geschichte geht dabei in manchen Fällen so weit, dass das "Weibsvolk" trotz einiger Sprechrollen immer noch außen vor gelassen wird. Bis auf das Engerl werden alle Figuren der Mysterienspiele von Männern dargestellt. Im Unterschied zu den moderneren "Krampus-G'schnasen" steht auch nicht die Action oder die Spezialeffekte, sondern die "moralische Botschaft" im Mittelpunkt.
Während also "Der Tod und der Bettelmann", der "Sommer und der Winter", oder "der Rosshändler" ihre Moritaten zum Besten geben, lauern die noch wesentlich älteren Figuren im Schatten der Häuser auf ihren großen Auftritt.

Kunstform Krampusmaske
"Eine traditionelle Krampusmaske besteht aus vier Teilen", beginnt Alfred Gruber von der Nikolo-Spielgruppe Tauplitz seine Ausführungen über den Maskenbau. Da wäre das aufklappbare Gesicht oder Loaffn, die Behornung, der Kopf und die Ohren. "Dabei hat sich das Schnitzen des Krampusgesichts aus Holz erst mach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt", erklärt er. Davor gab es Fellmasken oder "Rauchen".
Um also eine möglichst gruselige und dabei ästhetische Maske anzufertigen, geht der Schnitzer nach einem immer gleichbleibenden Schema vor: Schritt eins ist dabei der Entwurf.
"Man muss schon Fantasie haben und auch mit dem Bleistift umgehen können, um eine schöne Maske entstehen zu lassen", sagt Alfred Gruber.

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