Von der Gnade des Christkindls
Von der Gnade des Christkindls
(Zu einem Beitrag von Hans Baier)
Die Geschichte, sie ist wahr:
jemand stahl ein Dromedar!
Vielleicht möchte jemand lesen,
wie es könnte sein gewesen?!
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Ein Weiser - königlicher Sippe -
besucht Leobens Weihnachtskrippe,
und jeder Christ kann es versteh´n,
dass auch der Greis möcht´s Christkind seh´n.
Der hat nun auf dem Weihnachtsmarkt
nach Vorschrift sein Kamel geparkt.
Ganz freudig eilt er nun geschwind
zum neugebor´nen Jesuskind.
Noch immer ist er sehr gerührt,
weil ihn ein Stern hierher geführt
und durch die Wüste ihn gelenkt,
damit den Heiland er beschenkt.
Vor ihm steht eine Hirten-Schlange
und deshalb wartet er sehr lange.
Der König trägt das sehr geduldig;
er fühlt, er sei´s dem Kindchen schuldig!
Als endlich er das Kind erblickt,
ist er von ihm total entzückt,
denn Jesus lächelt einen Nu
dem weisen König lieblich zu!
Nachdem, von Liebe schier geblendet,
er ehrfurchtsvoll zurück sich wendet,
will nun den Rückweg er bestreiten
und Glück erfüllt nachhause reiten.
Als er den Parkplatz hat erreicht,
der weise König fahl erbleicht:
Ganz unverfroren unverhohlen
hat jemand sein Kamel gestohlen!
Doch kann der König schnell sich fassen.
Er nimmt den Diebstahl sehr gelassen,
weil er an all die Güte denkt,
mit der das Kindlein ihn beschenkt!
Ferdinand REINDL, 21. Dezember 2016
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