Die Luftfahrt setzt auf Federn aus Gußwerk
Mit einem Allerweltsprodukt in die Luftfahrttechnik: Die Firma Sampl aus Gußwerk zeigt es vor.
Gußwerk produzierte einst Kanonen für den Kaiser. Was kaum jemand weiß: Hugo Sampl produziert in der Jetztzeit mit seinem Unternehmen Sampl GmbH Bauteile für Boeing und Airbus. Die Federn aus Gußwerk kommen beispielsweise im Rolls-Royce-Triebwerk bei der Schubumkehr, bei den WC-Türen oder bei den Handgepäcksklappen zum Einsatz.
Um den Umsatz in der Luftfahrt zu halten beziehungsweise auszubauen, waren Hugo Sampl und Prokurist Roland Harrer auch bei der Air Show Paris, der größten Luftfahrtmesse der Welt, an Ort und Stelle.
Wie hoch ist eigentlich der Anteil am Luftfahrtgeschäft?
Hugo Sampl: 20 Prozent unseres Umsatzes in Gußwerk kommen aus der Luftfahrt. Für uns die Zukunftsbranche mit einem enormen Wachstum.
Wie seid ihr eigentlich auf die Luftfahrt gekommen?
Roland Harrer: Wir liefern hauptsächlich Federn an den oberösterreichischen Zulieferer FACC, dieser liefert Leichtbaukomponenten in den Bereichen Flügel, Leitwerk sowie Verkleidungen an führende Flugzeugbauer wie Airbus oder Boeing. Von FACC kam auch die Anfrage, ob wir Spezialfedern und neu zu entwickelnde Federsysteme liefern können. Und wir sind einer der wenigen Federhersteller, die auch selbst entwickeln.
Wie kommt man eigentlich auf die Herstellung von Federn?
Sampl: Dazu ist ein Ausflug in unsere Firmengeschichte notwendig. Mein Großvater war eigentlich Uhrmacher in Rasing bei Mariazell. Zudem war er Erfinder und meine Großeltern hatten auch ein Gasthaus. Nach dem Krieg hat er den Bedarf an Uhrenfedern erkannt und ist auf die Herstellung von Uhrenfedern umgestiegen, dann kamen Federn für Staubsaugermotoren dazu. Schrittweise hat sich dann die Federnproduktion entwickelt.
Also ein gewachsenes Familienunternehmen?
Ja. Mein Vater hat dann das Werk übernommen, war selbst auch noch gelernter Uhrmacher, und hat bereits mit der industriellen Fertigung von Federn begonnen – mit selbst gebauten Maschinen, die auch heute noch im Werk stehen. Ich bin 1988 in die Firma eingestiegen, 1994 kam der Umzug nach Gußwerk. Wir brauchten einfach eine größere Halle.
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