Traumatisierten Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf geben

Bürgermeister Josef Flatscher (rechts) im Gespräch mit Karl Ott von der Staatlichen Berufsschule BGL (links) und Ghori Amjad, der vor einem Jahr aus Pakistan nach Deutschland gekommen ist. | Foto: Stadt Freilassing
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  • Bürgermeister Josef Flatscher (rechts) im Gespräch mit Karl Ott von der Staatlichen Berufsschule BGL (links) und Ghori Amjad, der vor einem Jahr aus Pakistan nach Deutschland gekommen ist.
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FREILASSING/LAUFEN (fer). Rund 65 Asylbewerber finden in einem komplett sanierten Gebäude an der Freilassinger Zollhäuslstraße ihr mittelfristiges Zuhause. Durch Krieg und Umweltkatastrophen verlieren auf der ganzen Welt täglich Tausende ihre Heimat. Bereits Anfang 2014 entschied sich die Freilassinger Firma Max Aicher GmbH dazu, die ehemalige Feigenkaffeefabrik mit der vor einigen Jahren abgebrannten Discothek „Fun“ an der Zollhäuslstraße umzunutzen. Eine Kernsanierung mit einer komplett neuen Raumaufteilung sollte das alte Gebäude in eine schlichte aber dennoch moderne und angenehme Wohnmöglichkeit für Asylbewerber verwandeln.

Bereits zweites Objekt

Das neue Objekt stellt einen weiteren Schritt in die richtige Richtung dar. Laut den aktuellen Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erwartet man 2015 nämlich weitere 300.000 Asylbewerber (Erst- und Folgeantragsteller), die in Deutschland Schutz suchen. Das neue Objekt wurde zusätzlich zu der bereits bestehenden Unterkunft an der Römerstraße, die sich direkt an der Gemeindegrenze zu Ainring befindet und schon seit vielen Jahren existiert, eröffnet. Dort wohnen derzeit 33 Asylbewerber.

Problemlose Zusammenarbeit

Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher bedankte sich bei dieser Gelegenheit auch bei seinem Amtskollegen, Ainrings Bürgermeister Hans Eschlberger, für die gute und problemlose Zusammenarbeit in Sachen Asylunterkunft Römerstraße.
Bei seinem ersten Gang durch die Wohneinheiten kam das Stadtoberhaupt auch gleich mit einem jungen Bewohner der Asylunterkunft ins Gespräch. Trotz seines noch relativ kurzen Aufenthalts spricht Ghori Amjad überraschend gut Deutsch. Erst vor einem Jahr hatte er seine Eltern und seine sechs Geschwister in Pakistan verlassen um nach Deutschland zu kommen, wie er erzählt.
Das Besondere an der Unterkunft ist, dass hier unter anderem junge Asylbewerber im Alter zwischen 18 und 25 Jahre untergebracht sind, die an einem Berufsvorbereitungsprojekt teilnehmen.
Hilfestellung bekommen die Asylbewerber neben den Ansprechpartnern der Regierung auch von der Caritas BGL und dem KONTAKT Freilassing. Durch Sozialberatung und verschiedenen Angeboten zur Verbesserung der Sprachkenntnisse oder Unterstützung beim Asylverfahren können diese Einrichtungen auch bei alltäglichen Hürden unter die Arme greifen.

Laufen braucht Quartiere

Ende Februar fand in der Laufener Salzachhalle eine Podiumsdiskussion zum Thema "Informieren, zusammenführen, Lücken schließen und vermitteln in Sachen Asylbewerber-Unterkünfte" statt. Rund 80 Bürger aus Laufen, unter ihnen auch einige Asylbewerber, nahmen daran teil. Es stellte sich heraus, dass man weiterhin händeringend auf der Suche nach Flüchtlingsunterkünften ist. Rund 500 Asylbewerber sind momentan über den ganzen Landkreis verteilt, bis Jahresende kann sich aber die Zahl auf rund 1000 erhöhen. Dafür müsse man auch in Laufen – das derzeit „nur“ 23 Flüchtlinge beherbergt – gerüstet sein. Da es bisher kein Asylbewerberheim rund um Laufen gibt, sind die 23 in verschiedenen privaten Häusern untergebracht. So hat beispielsweise ein Landwirt aus Leobendorf (ca. 1,5 km südwestlich von Laufen) spontan seine Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt. Ein weiteres Haus in derselben Ortschaft hat die Stadt noch in der Hinterhand. Es ist dem Landratsamt bereits gemeldet, voll möbliert und könnte ein passendes Quartier für zehn bis 14 Flüchtlinge bieten.

Viele Helfer

Die Caritas und der Laufener Helferkreis nehmen sich den Flüchtlingen in der Stadt ganz besonders an. Sie organisieren Deutschkurse und den Schulbesuch und helfen bei Behörden- und Arztbesuchen.

Vorsicht an der Grenze

Das Landratsamt warnt die Flüchtlingbetreuer in den grenznahen Städten ganz besonders vor Ausflügen mit den Asylbewerbern über die Salzach nach Österreich. Denn dort droht ihnen eine Anzeige wegen ,Beihilfe zur unerlaubten Einreise'."
Bericht unter Mitarbeit von Xaver Eichstädter/BGLand24.de und Ulrich Zeeb/Stadt Freilassing.

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