Bürgermeister sind Nichtraucher

Ausgeraucht: Von den 15 Bürgermeistern aus der Region sind mittlerweile 14 strikte Nichtraucher.
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Anlässlich des bevorstehenden Nichtrauchertages am 31. Mai befragte das Bezirksblatt Hall/Rum die Bürgermeister in der Region, ob sie selbst Raucher sind. Von den 15 Ortschefs sind 14 strikte Nichtraucher und nur ein Gelegenheitsraucher. Bgm. Hubert Kirchmair aus Ampass "steckt sich ab und zu eine an", raucht aber auch nicht regelmäßig. In Summe sind die Bürgermeister also ein gutes Vorbild. Das war aber nicht immer so. Acht von ihnen, also knapp über der Hälfte waren früher zum Teil starke Raucher. Bgm. Konrad Giner aus Thaur hat schon vor über 40 Jahren aufgehört, die Haller Bürgermeisterin Eva Posch erst vor fünf Jahren. Bgm. Arno Guggenbichler hat dem blauen Dunst vor 16 Jahren abgeschworen: "Das war sicher einer der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben je getroffen habe." Guggenbichler kann sich auch noch erinnern, als im Gemeinderat geraucht wurde. "Das ist aber 20 Jahre oder länger her". Auch Bgm Peter Hanser war noch dabei, als im Milser Gemeinderat geraucht wurde: "Nach einer langen Sitzung ist man regelrecht geselcht heim gekommen, erzählt Hanser.
Als "früher starken Passivraucher" bezeichnet sich Bgm. Edgar Kopp aus Rum: Ich habe nie geraucht, bin aber als Lokalpolitiker natürlich auf sehr vielen Festen und Veranstaltungen gewesen. Da würde früher überall gequalmt, was meine Bronchien sehr gereizt hat." Als im Jahr 2006 das neue Veranstaltungszentrum FoRum eröffnet wurde, beschloss man eine strenges Rauchverbot: "Das war damals noch gar nicht vom Gesetz vorgeschrieben, wir hatten eine Vorreiterrolle. Die Vereine waren damit nicht glücklich, weil sie befürchteten, dass sie weniger Geschäft bei den Bällen machen. Heute sind wir aber alle froh über das Rauchverbot", so Kopp.
Der Rumer Bürgermeister kritisiert auch das aktuelle Nichtraucherschutzgesetz: "Das ist eine typisch österreichische Wischi-Waschi-Lösung, die nicht funktioniert. Nur ein strenges Rauchverbot, wie in Italien ist in der Praxis umsetzbar", so Kopp.
Bgm. Konrad Giner und Bgm. Max Harb aus Volders finden die derzeitige Regelung nicht so schlecht: "Wenn es eine abgegrenzte Raucherzone gibt, stört das die Nichtraucher doch nicht. Ich finde es nicht gut, wenn die Raucher auch im Winter und bei Regen ins Freie gehen müssen", so Giner. "Auf die derzeitige Lösung haben sich doch alle eingestellt, die Gastronomen haben zum Teil viel Geld in die Trennwände gesteckt. Ich finde, man könnte das Gesetz so belassen wie es ist", meint Harb.
Etwa 15.000 Anzeigen gab es in Österreich wegen Nichteinhaltens des Rauchverbots. Die Bürgermeister aus der Region berichten allerdings alle, dass ihnen in ihren Gemeinden keine größeren Schwierigkeiten bekannt oder vermehrte Beschwerden zu Ohren gekommen sind. Im Jahr 2018 soll jedenfalls der strenge Nichtraucherschutz, der jetzt schon in öffentlichen Gebäuden gilt, auch in der Gastronomie in Kraft treten.

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