Bilderserie von Maurizio Bonato in der Georgskapelle des Tiroler Landtages

Die acht Fenster wurden mit einer auf Folarex gemalten Bildserie gestaltet. Durch dieses milchglasähnliche Produkt erscheint die Malerei schwebend und leicht, nicht zuletzt auch deshalb, weil das Licht durch die Bilder hindurchscheinen kann.

„In dieser Bildserie wird der Kampf des Heiligen Georg mit dem Drachen in zeitgenössischer Interpretation als die Auseinandersetzung des Menschen mit den eigenen Schattenseiten, unbewältigten Aspekten, Zweifeln und Unsicherheiten, dunklen Seiten und verborgenen Teilen aufgefasst,“ so der Künstler.
Mit der Tötung des Drachen durch den Heiligen werde der Sieg über alle diese Aspekte symbolisiert. Diese Teile des Selbst würden dadurch wahrgenommen und zugleich integriert und überwunden, sowohl im religiösen als auch im profanen Sinn.

Bildserie in Phasen

Die Bildserie selbst gestaltet sich in verschiedene Phasen, die den Heiligen Georg thematisieren:
- die Auseinandersetzung am Boden als ein Ringen mit den niedrigsten
Gefühlen,
- das Kämpfen mit dem Schatten selbst, der hier fast animalisch anmutet,
- schließlich das Sich-Aufrichten und Siegen.
Landtagspräsident Herwig van Staa bedankt sich beim Künstler für diese neue bildnerische Interpretation der Legende des Heiligen Georg. „Nach der im Jahr 2009 erfolgten Neugestaltung der Außenfassade der Georgskapelle durch den Ladiner Bildhauer Lois Anvidalfarei, freue ich mich, dass nunmehr auch der Innenraum der Georskapelle mit einem außergewöhnlichen und überaus berührenden Werk eines weiteren großen zeitgenössischen Künstlers eine Aufwertung erfährt“.

Zum Künstler:

Der gebürtige Trentiner Maurizio Bonato lebt und arbeitet in Innsbruck. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen vorwiegend in der Malerei, Fotografie und Videokunst. In den letzten Jahren nahm auch die künstlerische Gestaltung von Sakralräumen eine wichtige Stellung ein, wie z.B. der Heilig Geist Kirche in Telfs oder die Fassade des Mutterhauses und der Kapelle der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck.