Blutigste Verfolgung war in Innsbruck
Was unter dem Titel "Reichskristallnacht" im November 1938 in allen von den Nazis kontrollierten Gebieten Europas begann, war der Auftakt zum größten organisierten Massenmord der Geschichte. Unter dem fadenscheinigen Vorwand einer "spontanen Entladung des Volkszorns" gegen die jüdischen Mitbürger plünderten und brandschatzten SA und SS tausende jüdische Wohnungen, Geschäfte und Einrichtung. Auch in Innsbruck zogen die braunen Horden mordend durch die Straßen. Insgesamt vier Personen wurden von den Schlägertrupps der NSDAP in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kaltblütig ermordet. Richard Berger, Richard Graubart, Josef Adler und Wilhelm Bauer kamen in dieser Nacht ums Leben. Gemessen an der Größe der jüdischen Gemeinde war die "Reichskristallnacht" in Innsbruck damit die brutalste in allen Städten des deutschen Reiches. Die Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung verursachten in Innsbruck einen Schaden von 200.000 Reichsmark. Die Opfer dieses Terrors mussten – als zusätzliche Erniedrigung – auch noch selbst für die Schäden aufkommen.
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