Juli 2015 bricht alle bisherigen Hitze-Rekorde

Bis 2030 werden in den Tieflagen des Traunviertels (bis 500 m) großflächig mehr als 10 Hitzetage erreicht. In allen Höhenstufen steigt die Anzahl der Hitzetage an. | Foto: Johann Weber
  • Bis 2030 werden in den Tieflagen des Traunviertels (bis 500 m) großflächig mehr als 10 Hitzetage erreicht. In allen Höhenstufen steigt die Anzahl der Hitzetage an.
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BEZIRK. Der Juli 2015 bricht alle bisherigen Hitze-Rekorde. In Linz wurde eine Mitteltemperatur von 22,9 Grad erreicht und damit der heißeste Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Oberösterreich gemessen. Obwohl der Sommer noch lang nicht vorbei ist , gab es in der Stadt Linz schon jetzt 22 Hitzetage, fast gleich viele wie im Rekordsommer 2003 und damit doppelt so viele, wie dies durchschnittlich in der Vergangenheit der Fall war.

Laut ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) ist der Juli 2015 in Linz sogar der heißeste Monat überhaupt in der gesamten Messgeschichte - in weiten Teilen Oberösterreichs einhergehend mit einem Niederschlagsdefizit von 50 bis 75 Prozent.

Studie mit Klimaszenarien für alle OÖ-Landesteile

Das Oö. Umweltressort von LR Anschober hat bei der BOKU Wien die Berechnung der möglichen Auswirkungen des Klimawandels in OÖ beauftragt. Die Studie zeigt, dass massive Klimaveränderungen, höhere Temperaturen und viel mehr Hitzetage nicht mehr zu stoppen sind, und wir mit dem Klimaschutz der nächsten Jahre die Lebensrealität der nächsten Generationen prägen.

Alarmierend: Sogar in den kühlsten, positivsten Klimaszenarien – wenn wir wirklich konsequent Klimaschutz betreiben und die CO2-Emissionen dramatisch senken – wird es zu einem weiteren deutlichen Anstieg der Temperatur in Oberösterreich kommen. Werden jetzt keine Maßnahmen gegen den fortschreitenden Klimawandel gesetzt und wird weiterhin mit Öl, Kohle und Gas Energie erzeugt, treten extreme Szenarien auf.

Ergebnis für das Traunviertel

Hitzetage (mind. 30 °C)
Im Traunviertel werden derzeit im Mittel rund 5 bis 10 Hitzetage erreicht. In den Gebirgsregionen nimmt die Häufigkeit mit der Seehöhe rasch ab. Bis 2030 werden in den Tieflagen (bis 500 m) großflächig mehr als 10 Hitzetage erreicht. In allen Höhenstufen steigt die Anzahl der Hitzetage an. Es werden Werte erreicht, wie wir sie derzeit nur von den wärmsten Regionen des Zentralraums kennen. Am Ende des 21. Jahrhundert werden mehr als 30 Hitzetage in allen Tieflagen Oberösterreichs überschritten – vorausgesetzt, es werden ehestmöglich global wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergriffen. Ansonsten kann es im Extremszenario sogar zu mehr als 70 Hitzetagen pro Jahr kommen. Selbst in Höhenlagen um 1000 Meter muss man dann mit etwa 10 Hitzetagen pro Jahr rechnen.

Trockenperioden
(mind. fünf zusammenhängende niederschlagsfreie Tage im Sommerhalbjahr)
Im Traunviertel werden derzeit großflächig zwischen 50 und 60 Trockenperiodentage erreicht, in den Bergen des Salzkammerguts ca. 40. Bei Fortschreiten des Klimawandels kann es gegen Ende des Jahrhunderts zu einer Zunahme von 17 Trockenperiodentagen pro Jahr kommen.

Umweltlandesrat Rudi Anschober: "Oberösterreich ist eine Modellregion des Klimaschutzes. Wir haben es geschafft, pro Jahr bereits 8 Millionen Tonnen CO2-Emission zu vermeiden. Durch Energieeffizienz und die Umstellung auf Erneuerbare Energieträger. Das schafft Klimaschutz und Arbeitsplätze und senkt die Betriebskosten. Oberösterreich alleine wird das Weltklima nicht retten. Aber wir können beweisen, dass Klimaschutz auch wirtschaftlich sinnvoll ist und auch in einer Industrieregion wie Oberösterreich gut funktioniert. Bei der Weltklimakonferenz in Paris im Dezember werden wir diesen Weg als Modell - gemeinsam mit anderen starken Industrieregionen wie zb Baden Württemberg präsentieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir die letzte Chance nutzen und es einen weltweiten Weltklimavertrag zwischen den Staaten geben wird."

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