So sieht die Finanzlage in den Bezirksgemeinden aus
Zahlen für 2014 im aktuellen Bericht über die Finanzlage der Gemeinden; im Bezirk Kitzbühel relativ positives Bild.
BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Das Land Tirol hat wieder den aktuellen Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden 2014 veröffentlicht (online auf www.tirol.gv.at/tirol-europa/gemeinden). Darin wird u. a. über Schulden bzw. Verschuldungsgrad, Bedarfszuweisungen, eigene Steuern und Abgaben und Transferzahlungen berichtet.
Gemeindereferent LR Johannes Tratter dazu: „Gerade kommunale Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur beleben die Tiroler Wirtschaft ganz unmittelbar. Gemeinsam mit dem Land sichern die Gemeinden durch ihre Projekte für die Region Arbeitsplätze in der Region.“
Zahlreiche Gemeinden, besonders viele im ländlichen Raum, stehen heute vor wachsenden finanziellen Herausforderungen. Besonders die Kleingemeinden müssen oftmals bei Investitionen in dringliche kommunale Projekte hohe Verschuldungsgrade in Kauf nehmen.
Die Tiroler Gemeinden wiesen im 2014 eine pro-Kopf-Verschuldung von 1.105 Euro pro Einwohner auf. Der durchschnittliche Österreich-Wert lag bei 1.697 Euro.
Der Schuldenstand der Kommunen ist leicht gestiegen: von 779,5 Mio. € im Jahr 2013 auf 790,5 Mio. €. Vom Höchststand an Finanzschulden im Jahr 2009 mit mehr als 818 Millionen Euro sind die Gemeinden damit noch klar entfernt. Die Kitzbüheler Kommunen hatten 2014 zusammen knapp 80 Mio. € Außenstände.
Abgabenertragsanteile: Diese wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden ist 2014 um 3 % gestiegen. Die Einnahmen aus den eigenen Steuern der Gemeinden (Grundsteuer A und B, Kommunalsteuer und sonstige Steuern) sind ebenfalls gestiegen. Die Kommunalsteuer etwa verzeichnete 2014 gegenüber 2013 ein Wachstum von 3,9 %.
Lage im Bezirk
2014 flossen 8,245.822 Euro an Bedarfszuweisungen in die 20 Bezirksgemeinden. Auf der Gegenseite belasten die laufenden Transferzahlungen (u. a. Mindestsicherung, Jugendwohlfahrt, Gesundheitsfonds, Bezirksspitäler, Landesumlage) die Gemeinden. So überwies Kitzbühel 5,08 Mio. €, St. Johann 4,8 Mio. €; die kleinste Gemeinde, St. Jakob, musste 261.126 Euro an Transferzahlungen leisten.
Bei den fortlaufenden Einnahmen lagen Kitzbühel (32,6 Mio. €) und Schwendt (1,3 Mio. €) in Top- bzw. letzter Position, bei den Ausgaben ebenfalls die Gamsstadt (27,1 Mio. €) sowie St. Jakob (1,06 Mio. €). Höchste bzw. geringste Brutto-Überschüsse erzielten St. Johann (6,6 Mio. €) bzw. Schwendt (197.855 €).
Der Verschuldungsgrad pendelte zwischen 5 % (Going) und 78 % (Schwendt). Der Kaiserwinkl-Ort ist damit der einzige mit "starker Verschuldung" (50 - 80 %). Keine Gemeinde ist voll verschuldet, alle weiteren Orte weisen geringe oder mittlere Verschuldung auf. Top-Werte mit 8 % hatten Hopfgarten und Westendorf.
Der Rücklagenstand pendelte zwischen null Euro (Brixen, Kirchdorf) und 4,4 Mio. € in Kitzbühel. Geringsten Schuldenstand hatte Reith mit 192.702 €, den höchsten Kirchberg mit 12,3 Mio. €.
Die Finanzstärke zeigt sich auch bei den eigenen Steuern und Abgaben. Kitzbühel lukrierte 2014 aus den "ausschließlichen Gemeindeabgaben" 9,78 Mio. €, Schwendt musste sich mit 156.122 € begnügen. Aus der Kommunalsteuer flossen in Kitzbühel 5,1 Mio. € in den Stadtsäckel, in Schwendt lediglich 52.948 €.
670.985 € erhielt St. Jakob vom Bund aus den Ertragsanteilen überwiesen, Kitzbühel freute sich hingegen über satte 7,94 Mio. €.
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