"Das ist eine große Sauerei!"

Bürgermeister Haaser zeigt die Originalpläne der Asfinag für den LKW-Parkplatz Süd.
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  • Bürgermeister Haaser zeigt die Originalpläne der Asfinag für den LKW-Parkplatz Süd.
  • hochgeladen von Carmen Kleinheinz

ANGATH (ck). Seit Jahren hängen die Pläne der Asfinag, südlich der Autobahn bei Angath über 100 LKW-Parkplätze zu errichten, wie ein Damoklesschwert über dem Dorf. Auch Pläne für weitere Parkplätze nördlich der Autobahn werden immer wieder diskutiert - diese würden durch die OMV errichtet werden.
Jetzt wurde bekannt, dass die Asfinag Mitte Februar bei der Bezirkshauptmannschaft Kufstein (BH) das Projekt Süd eingereicht hat. Josef Haaser, Bürgermeister der Gemeinde Angath, war von diesem Schritt nicht informiert worden und erhielt erst Anfang letzter Woche bei der BH Einsicht in die Akten. Für Haaser ist das Vorgehen der Asfinag "eine große Sauerei". Er zeigt sich, ebenso wie die Bürgerinitiative Angath, kampfbereit.

"Für Erhalt der Wälder"
Kann die Asfinag ihre Pläne für 103 LKW-Stellplätze südlich der Autobahn durchbringen, müssen dafür zwei Hektar Wald weichen, die als Luftfilter und Lärmschutz dienen. Kommt auch das Projekt nördlich der Autobahn, würden in Summe vier Hektar Wald gerodet. "Dieser Wald wäre für immer verloren und ich bin klar für den Erhalt dieser Wälder. Der ist besser als jede Lärmschutzwand", so der Bürgermeister. Er verweist darauf, dass die Luftqualität in Angath schon jetzt schlecht sei.
Haaser spricht von einem Kampf "David gegen Goliath". Er hofft nun zuerst auf die Unterstützung seitens der Landespolitik. Auch einen Anwalt hat die Gemeinde bereits eingeschaltet, der ausloten soll, wie die Parkplätze vielleicht verhindert werden können. Mit Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) will Haaser nicht sprechen: "Zahlreiche Briefe seit 2006 an Bures und ihren Vorgänger Werner Faymann haben nichts gebracht." Verhandlungen mit der Asfinag bezeichnet Haaser als "schwer". "Ich hoffe, dass die Asfinag am Ende wieder mit langen Gesichtern aus Angath abzieht."

Blockade der A12 vorstellbar
Walter Wachner, Sprecher der Bürgerinitiative Angath, steht in engem Kontakt mit Fritz Gurgiser (Chef des Transitforums) und kann sich auch eine Autobahnblockade vorstellen. "Wir werden hier sachte vergiftet und dagegen muss man etwas tun." Die Bahn als Alternative sei da, werde aber viel zu wenig genutzt, so Wachner. Er bezweifelt, ebenso wie der Bürgermeister, die Notwendigkeit der Stellplätze.
Zudem gebe es im Inntal im Vergleich zu anderen Regionen schon überdurchschnittlich viele Stellplätze. Die zahlreichen Gutachten der Asfinag, zu den Stellplätzen und zur Lärmbelastung, zweifelt Wachner an und stellt klar: "Da kann man furchtbar viel tricksen." Besonders bedenklich sei auch, dass die geplanten Stellplätze, anders als andere entlang der Inntalautobahn, direkt im Siedlungsgebiet seien.

Asfinag: "Verträgliches Projekt"
Die Asfinag steht weiter hinter dem Projekt und der eigenen Vorgehensweise. Geschäftsführer Klaus Fink: "Die Asfinag hat dieses Projekt intensiv mit allen Beteiligten – auch mit den Bürgerinitiativen – erörtert, diskutiert und präsentiert. Zahlreiche Studien wurden angefertigt und durchgeführt – nach Abschluss sämtlicher Untersuchungen ist die Asfinag der Meinung, dass man ein genehmigungsfähiges und verträgliches Projekt bei der Behörde einge- reicht hat."
Die LKW-Stellplätze seien für die Verkehrssicherheit notwendig, betont man bei der Asfinag. Studien würden die Überbelegung der bereits bestehenden Parkplätze zwischen dem Brenner und Kufstein belegen. "Aus diesem Grund verfolgt die Asfinag das Projekt", so Fink in einem schriftlichen Statement.

Kampf hat begonnen
Aufgeben will man in Angath aber nicht. Bürgermeister Haaser will alle möglichen Mittel ausschöpfen: "Wir werden bis zum Äußersten gehen. Bis zum höchstmöglichen Gerichtshof". Das Behördenverfahren wird frühestens in einigen Monaten starten, ein Baustart ist laut Haaser 2014 nicht mehr vorstellbar.

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